Fussball

Rapid-Boss: "2020 wohl keine Fans mehr im Stadion"

Die Corona-Krise stellt die Wiener Großklubs vor massive Probleme. Die Bosse von Rapid und der Austria werfen einen düsteren Blick in die Zukunft.

Heute Redaktion
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Rapid-Präsident Martin Bruckner
Rapid-Präsident Martin Bruckner
gepa

Die Corona-Infektionszahlen in Österreich sind im Herbst massiv gestiegen. Die Politik reagierte, verhängte einen zweiten Lockdown. Für die Bundesliga-Klubs heißt das: Geisterspiele. Wie wirkt sich das aus, wie lange halten die Klubs das durch? Rapid-Präsident Martin Bruckner und Austria-Vorstandsboss Markus Kraetschmer sind angesichts der Entwicklungen besorgt.

"Wir machen mehr als 50 Prozent der Einnahmen am Spieltag. Ohne Zuschauer bricht der Ertrag weg. Je länger es dauert, desto schlimmer wird es", meint Bruckner in der Sky-Sendung "Talk und Tore". Nicht nur bei Bundesliga-Spielen, sondern auch auf internationaler Eben treffen die Geisterspiele Rapid hart. "Die Europa League bringt mehr als eine Million Euro pro Heimspiel. Wir hätten also drei Millionen Euro zusätzliche Einnahmen."

Und die Aussichten sind schlecht. Bis Ende November wird es fix keine Fans in den Arenen geben. Bruckner meint dazu: "Bis 30. November ist es so, wie es ist. Ich glaube nicht, dass wir heuer noch Zuschauer haben werden." Was das für die Abonennten bedeutet? "Wir werden ihnen dann zurückgeben und Nachteile erleiden."

Die Fans sind natürlich nicht begeistert. "Wir haben 10.000 Abonennten, mussten die treuesten Fans aber vertrösten. Dadurch haben wir eine gehörige Portion Frust abbekommen, unsere Mitarbeiter waren oft die Blitzableiter", erklärt Bruckner. Austria-Boss Kraetschmer ergänzt: "Wir können nicht mehr mit der Solidarität vom Frühjahr rechnen, den Leuten geht es wirtschaftlich immer schlechter."

Den Klubs bleibt nur die Hoffnung auf bessere Zeiten. "Wir müssen auf die Infektionszahlen schauen. Der Fußball wird bereit sein, wir haben Hygienekonzepte und können das System schnell herauffahren", meint Kraetschmer. Beide Teams hoffen, aus dem Sportligen-Fonds, der mit 35 Millionen Euro dotiert ist, einen Teil der Verluste ausgleichen zu können. "Je länger es dauert, desto mehr Geld wollen wir aus dem Sportfond, aber eine Zahl nennen können wir nicht. Es wird aber eine Millionen-Zahl sein", stellt Rapid-Boss Bruckner klar.

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