Österreich

Bruder von ATV-Star starb in Feuer - Callgirl in Haft

Heute Redaktion
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Nach dem Mord durch Brandstiftung in einer Steyrer Wohnung geht das Rätselraten um die Hintergründe weiter. Eine 24-jährige Frau wurde festgenommen, macht aber gegenüber den Ermittlern vorerst nur vage Angaben. Die Obduktion ergab inzwischen, dass das Opfer erstickt ist. Ob an dem Knebel oder den Rauchgasen, ist noch unklar.

Die Feuerwehr hatte bei den Löscharbeiten die Leiche von Erich Sch. (43) – dem Bruder von ATV-Star Günther H. gefunden. Das Tote war mit den Händen an einen Ofen gefesselt. Eine 24-jährige Verdächtige, angeblich ein Callgirl, wurde mittlerweile festgenommen.

Die Linzerin soll in der Vergangenheit mit dem Getöteten eine Beziehung gehabt haben. Nahe der Wohnung der Verdächtigen fanden die Ermittler auch den Wagen des Opfers. Die Frau wurde festgenommen.

Linzerin "taut" nur langsam auf

Zunächst schwieg die Verdächtige gegenüber der Polizei und dem Richter, der die Untersuchungshaft über sie verhängte. Am Dienstag wurde die Frau mit den vorläufigen Ergebnissen der Obduktion des Opfers konfrontiert. Sie brach offenbar ihr Schweigen, machte aber "nur sehr zögernde Angaben" gegenüber den Ermittlern.

Genauer Hergang noch unklar

Der genaue Tatablauf ist nach wie vor nicht geklärt. Die Kriminalisten haben aber schon einige Puzzlesteine zusammengetragen. Demnach wurde das Opfer an eine Heizung gefesselt, ihm wurden Papiertaschentücher in den Mund gestopft und der Knebel mit einem Stoffstück fixiert. Dafür sprechen Zellstoffreste, die Gerichtsmediziner im Mund des Toten gefunden haben.

Todesursache ist laut vorläufigem Obduktionsergebnis Ersticken. Es ist jedoch unklar, ob der Knebel oder die Rauchgase dafür verantwortlich waren. Aufgrund der schweren Verbrennungen des Toten und der Brandschäden in der Wohnung sind die Ermittlungen in diesem Punkt schwierig.

Wohnung mit Benzin abgefackelt

Die Verdächtige hat laut Staatsanwaltschaft einen flüssigen Brandbeschleuniger benutzt, möglicherweise Benzin. Ein Kanister wurde in der Wohnung gefunden, in ihrer Handtasche, die sie am Tatort zurückgelassen hatte, war ein Einfüllstutzen. Ob das Opfer ebenfalls mit einer brennbaren Flüssigkeit übergossen wurde oder nur das Bett, auf dem der an die Heizung gefesselte Mann lag, muss ein Sachverständiger klären. "Das ist aber nicht tatwesentlich", so Staatsanwalt Guido Mairunteregg.

Die Frau, die aus dem Rotlichtmilieu stammen soll und amtsbekannt ist, hat laut Aussagen von Bekannten des Opfers mit dem 43-Jährigen in der Vergangenheit eine Beziehung gehabt. Sonntagabend soll die 24-Jährige den Mann besucht haben. Kurz nachdem sie die Wohnung wieder verlassen hatte, bemerkte ein Nachbar Qualm und verständigte die Feuerwehr. Diese fand die Leiche des Steyrers.