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Brüssel: Marokkaner baute Bombe aus Nägeln

Heute Redaktion
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Nach der Explosion am Brüsseler Hauptbahnhof hatte die belgische Armee den Attentäter erschossen. Jetzt haben die Ermittler seine Identität festgestellt.

Nach dem Anschlagsversuch auf den Brüsseler Hauptbahnhof, der durch das rasche Eingreifen von bewaffneten Polizisten und der Armee vereitelt werden konnte, wurde jetzt die Identität des Angreifers ermittelt.

Innenminister Jan Jambon erklärte am Mittwoch, dass die Behörden den Angreifer identifiziert hätten, es sei aber "zu früh um seinen Namen zu veröffentlichen". Es soll sich dabei um einen 36 Jahre alten Mann marokkanischer Abstammung handeln, der im Brüsseler Problemviertel Molenbeek-Saint-Jean gelebt habe.

Molenbeek-Saint-Jean ist berüchtigt für seine Extremistenszene. Hier wurden in der Vergangenheit immer wieder IS-Kämpfer rekrutiert, auch die Terror-Bewegung "Sharia4Belgium", die 2012 verboten wurde, entstammt aus diesem Stadtteil.

Soldaten waren Ziel des Anschlags

Der Marrokaner war am Dienstagabend mit seiner selbstgebauten Bombe in einem Trolley durch den Hauptbahnhof von Brüssel gelaufen. Laut einem Sprecher Staatsanwaltschaft wollte sich der Angreifer auf Soldaten stürzen, die seit dem Terroranschlag vom 22. März an neuralgischen Punkten der Stadt positioniert sind.

Doch dazu kam es nicht. Sein Eigenbau-Sprengsatz aus Nägeln und Gasflaschen dürfte verfrüht Feuer gefangen haben. In einer "kleinen Explosion" flog der Trolley plötzlich in die Luft.

Einer der Soldaten eröffnete sofort das Feuer auf den Angreifer und "neutralisierte" ihn. Menschen stürmten in Panik aus dem Gebäude. Das Gebiet wurde großräumig abgesperrt.

Erst einige Zeit später konnte der Tod des Angreifers offiziell festgestellt werden, da erst ein Bombenräumkommando die Leiche und die Umgebung nach möglichen Sprengfallen durchsuchte.

(rcp)