Österreich

Brutale Bilanz: Meiste Fußgänger sterben in OÖ

15 Fußgänger kamen im Vorjahr bei Verkehrsunfällen in Oberösterreich ums Leben. So viele wie in keinem anderen Bundesland.

Heute Redaktion
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An dem Tag, an dem der Verkehrsclub Österreich die jüngste Schreckens-Unfallbilanz ausschickte, passierte der letzte tödliche Unfall auf unseren Straßen: Eine 86-Jährige wurde in Wels beim Überqueren der Straße von einem Auto erfasst, dabei so schwer verletzt, dass sie noch an der Unfallstelle verstarb.

15 Fußgänger wurden im Vorjahr bei Verkehrsunfällen in Oberösterreich tödlich verletzt – rein statistisch damit mehr als einer pro Monat. In KEINE anderen Bundesland in Österreich passieren mehr tödliche Fußgänger-Unfälle, so die Bilanz des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ).

Die Details: Zwei Drittel der tödlichen Unfälle passieren im Ortsgebiet, jedes dritte Todesopfer war älter als 70 Jahre. Zwei Drittel dieser Unfälle wurden laut VCÖ von Pkw-Lenkern verursacht. Dir Ursachen dafür waren Vorrangverletzung, Unachtsamkeit und einmal Alkohol am Steuer.

Der VCÖ fordert jetzt: Verstärkte Maßnahmen für eine seniorengerechte und fußgängerfreundliche Verkehrsplanung im Ortsgebiet mit Verkehrsberuhigung und ausreichend Gehwegen.

Verkehrsclub fordert: Mehr Tempo 30!

"Verkehrsplanung kann menschliches Fehlverhalten nicht verhindern. Aber die Verkehrsplanung kann dazu beitragen, dass ein Fehler eines Autofahrers oder ein Fehltritt eines Fußgängers nicht mit schweren Verletzungen oder gar tödlich endet", so VCÖ-Sprecher Christian Gratzer.

Er verweist auf das Beispiel Schweden: Dort hilft Tempo 30 statt 50, diesem Ziel nahe zu kommen, da der Anhalteweg kürzer ist und damit ein Auto schneller steht. Außerdem will der VCÖ, dass in Städten bei Fußgängerampeln die Rotphasen verkürzt und die Grünphasen für Fußgänger verlängert werden.

Übrigens: Auch schon in den Jahren 2016 und 2015 wies Oberösterreich mit 16 bzw. 19 tödlichen Fußgängerunfällen die höchsten Zahlen in Österreich auf.

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