Österreich

Brutalo-Überfall geklärt: Es war der Gärtner

Klären konnte die Polizei den brutalen Home-Invasion-Fall auf eine 78-jährige Pensionistin und einen Asylwerber (38) in Leonding (Bez. Linz-Land).

Heute Redaktion
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Staatsanwalt Philip Christl (il.) und LKA-Chef Gottfried Mitterlehner.
Staatsanwalt Philip Christl (il.) und LKA-Chef Gottfried Mitterlehner.
Bild: Harald Dostal

Die Ausforschung jener Home-Invasion-Bande, die im August letzten Jahres eine 78 jährige Pensionistin in ihrer Wohnung brutal ausgeraubt hatte, gaben Landeskriminalamts-Chef Gottfried Mitterlehner und Staatsanwalt Philip Christl in einer Pressekonferenz am Montag bekannt.

Täter nächtigte bei Opfer

Ein 48-jähriger arbeitsloser Mazedonier, der bei der Rentnerin als Gärtner gearbeitet hatte, wurde als der Drahtzieher des Raubüberfalls ausgeforscht. Er nächtigte manchmal im Gästezimmer seines späteren Raubopfers und kannte so den Tagesablauf und die Räumlichkeiten der alten Frau.

Gärnter hatte Geldprobleme

Der Täter glaubte, dass die Rentnerin eine hohe Geldsumme, etwa 300.000 Euro, in der Wohnung hatte. Die Frau war als großherzig und sozial eingestellt bekannt. "Wegen finanzieller Schwierigkeiten kam der Mazedonier auf die Idee mit dem Raubüberfall auf die Rentnerin", so die Polizei.

19-Jähriger auf Flucht

Den Ermittlern gelang es, die Bande auszuforschen und fünf Verdächtige festzunehmen. Ein 19-jähriger Rumäne, dessen Name bekannt ist, befindet sich noch auf der Flucht. Nach ihm wird mit einem Europäischen Haftbefehl gefahndet.

Balkontür war offen

Wie berichtet, kletterten vier Rumänen in der Nacht auf 14. August des Vorjahres gegen vier Uhr früh über eine selbst gebastelte Leiter über den Balkon im zweiten Stock in die Wohnung - die Balkontüre der Frau stand offen. Ein weiterer Rumäne hielt draußen Wache.

Fesselung sehr gefährlich

Mit Schraubenzieher und Messer bewaffnet gingen die Täter äußerst brutal vor. Sie schlugen, knebelten und fesselten die Pensionistin und forderten Geld. Durch Schläge erlitt die Frau mehrere Hämatome am Kopf. Sehr gefährlich war auch die Fesslung der Frau: "Beim Versuch sich aufzurichten, hätte eine Strangulation stattgefunden", so Mitterlehner.

Im Gästezimmer trafen die vier Rumänen auf einen schlafenden mongolischen Asylwerber, den sie ebenfalls knebelten und fesselten.

Bei dem Raubüberfall erbeuteten die Täter Ringe, das Handy des Opfers sowie 3.200 Euro Bargeld. Alle Täter waren bereits vorbestraft wegen diverser Eigentumsdelikten in Europa.

Opfer oft traumatisiert

Mitterlehner und Christl gratulierten bei der Pressekonferenz ihren Kollegen der Raubgruppe des Landeskriminalamtes. Für die oftmals traumatisierten Opfer, sei es besonders wichtig, dass derartige Überfälle rasch geklärt werden.

(rs)