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Brutalste Details zu Todes-Drama von Neuschwanstein

Beim Schloss Neuschwanstein stieß ein Mann zwei junge Frauen in eine Schlucht. Kelsey (22) überlebte, Eva (21) starb. Nun gibt es neue Details.

Diesen Ausblick sahen Eva (21) und Kelsey (22) wohl, kurz bevor sie von einem Mann angegriffen und eine Schlucht hinuntergestoßen wurden.
Diesen Ausblick sahen Eva (21) und Kelsey (22) wohl, kurz bevor sie von einem Mann angegriffen und eine Schlucht hinuntergestoßen wurden.
REUTERS

Die beiden Touristinnen, die am Mittwoch bei Schloss Neuschwanstein in eine Schlucht gestoßen wurden, sind zwei Studentinnen aus den USA. Eva (21) und Kelsey (22) waren in Europa, um ihren Studienabschluss an der University of Illinois zu feiern, wie die "Bild" berichtet. Die Koffer der beiden Frauen sollen demnach noch im Hotel in München stehen.

"Bedauern den sinnlosen Tod"

"Die Universitätsfamilie be­trauert den sinnlosen Tod von Frau L. und den Angriff auf Frau C.", so der Vi­ze-Kanzler der University of Illinois, Robin Kaler, zur "Bild"-Zeitung. "Beide hätten ihren so wichti­gen Erfolg feiern sollen, ohne Angst vor so einem tragi­schen Ausgang haben zu müssen." Erst im Mai haben die beiden Frauen ihre letzten Prüfungen in Informatik und Computer­technik hinter sich gebracht.

Beim Besuch des weltberühmten Schlosses Neuschwanstein am Mittwoch sind zwei junge Frauen Opfer einer Gewalttat geworden. Ein 30-jähriger Tourist stieß sie mutmaßlich eine Schlucht in der Nähe der Marienbrücke hinunter, was die Jüngere nicht überlebte. Ein tatverdächtiger 30-jähriger US-Amerikaner wurde festgenommen und sitzt unter Mordverdacht in Untersuchungshaft. Ein auf Twitter aufgetauchtes Video soll den Mann kurz nach seiner Verhaftung zeigen.

Sexualdelikt vor dem tödlichen Angriff

Die Ermittler vermuteten, ein versuchtes Sexualdelikt könne das Motiv für den Angriff gewesen sein. Die 21-Jährige starb nach Polizeiangaben in der Nacht auf Donnerstag im Spital an ihren schweren Verletzungen, ihre 22 Jahre alte Begleiterin wurde laut einem Polizeisprecher leicht verletzt. Das Zusammentreffen der Opfer und des mutmaßlichen Täters soll eine Zufallsbegebenheit gewesen sein, sie hätten sich nicht gekannt. Die Frauen sollen vom Mann angesprochen und auf einen schwer einsehbaren Trampelpfad geführt worden sein.

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    Nach dem Angriff eines 30-Jährigen auf zwei 21 und 22 Jahre alte Frauen am Mittwoch bei Schloss Neuschwanstein ist die jüngere der beiden Frauen gestorben.
    Nach dem Angriff eines 30-Jährigen auf zwei 21 und 22 Jahre alte Frauen am Mittwoch bei Schloss Neuschwanstein ist die jüngere der beiden Frauen gestorben.
    IMAGO/Marc John

    Dort soll der mutmaßliche Täter die jüngere Frau sexuell attackiert haben. Die Polizei rekonstruierte die Tat bisher so, dass die ältere Frau der jüngeren zu Hilfe kam. Der Mann soll dann die 22-Jährige gewürgt und sie in die Schlucht geworfen haben. Direkt danach soll der Mann auch die 21-Jährige in die Schlucht gestoßen haben, wo beide Frauen nebeneinander zu liegen kamen. Die Bergwacht barg beide Frauen, die schwerverletzte 21-Jährige verstarb jedoch kurze Zeit später im Spital. Die 22-Jährige wurde nicht lebensgefährlich verletzt.

    Ermittlungen wegen Verdacht des Mordes

    Gegen den mutmaßlichen Täter wird nun wegen Sexualdelikten sowie Verdacht des Mordes und Mordversuchs ermittelt. Schloss Neuschwanstein zählt zu den berühmtesten und meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Deutschlands. In der Vergangenheit kamen mitunter fast eineinhalb Millionen Besucher pro Jahr zu der Sehenswürdigkeit. Im Sommer würden sich im Durchschnitt täglich mehr als 6.000 Besucher durch Räume des Schlosses drängen, berichtet die Bayerische Schlösserverwaltung.