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Bub (12) auf Australiens Asyl-Insel in Hungerstreik

Heute Redaktion
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Ein 12-jähriger Flüchtlingsbub aus dem Iran, der mit seiner Familie seit vier Jahren in einem Asyl-Sammellager auf der Insel Nauru ist, hat seit 20 Tagen nichts gegessen.

Ein 12-jähriger Bub aus dem, der mit seiner Familie von den australischen Grenzbehörden seit vier Jahren auf der Insel Nauru interniert ist, befindet sich im Hungerstreik. Seit 20 Tagen isst er nichts. Er wolle in dem Insel-Internierungslager so nicht weiterleben soll er laut Medienberichten sagen.

Der Bub wiegt derzeit nur mehr 36 Kilo und befindet sich in "kritischem Zustand", warnen Ärzte. Auf der Insel gibt es nicht das nötige medizinische Equipment, um den 12-Jährigen weiter zu versorgen.

Die australischen Grenzbehörden wollten den Buben am Wochenende aufs australische Festland ausfliegen, er verweigerte jedoch, weil die Behörden nicht zustimmten, dass sein Stiefvater ihn begleiten kann. Einen Lufttransport am Montag verweigerte der Bub ebenfalls, weil seine Eltern nach dem Willen der Behörden nicht mitkommen sollten.

Dutzende Selbstmordversuche von Kindern

Immer wieder gibt es Proteste gegen die Politik der australischen Regierung, Flüchtlinge auf den Inseln Nauru und Manu in Asyllagern zu internieren. Asylwerber sitzen dort seit Jahren fest, darunter auch 119 Kindern, von denen manche bereits fünf Jahre auf der Insel verbracht haben.

Laut Betreuern vor Ort leiden viele von ihnen unter klinischen Depressionen. Es habe bereits Dutzende von Selbstmordversuchen von Kindern gegeben, die zum Teil nicht älter als zehn Jahre sind. Manche hätten versucht, sich selbst anzuzünden. (red)

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