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Bub (15) liegt im Sterben, aber Gaffer behindern Retter

Ein 15-Jähriger kam am Montag bei einem Badeunfall in Bremen ums Leben, Schaulustige behinderten die Retter. Die sind stinksauer: "Das kotzt uns an!"

Roman Palman
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Der Achterdieksee mit DLRG-Station in Bremen.
Der Achterdieksee mit DLRG-Station in Bremen.
Wikimedia / Jürgen Howaldt, CC BY-SA 3.0 de

Plötzlich ging der Bursche im Wasser des Achterdieksee unter. Sofort sprangen Augenzeugen hinterher um nach dem 15-Jährigen zu suchen. Die alarmierten Einsatzkräfte konnten den Ertrinkenden schließlich bergen und aus dem Wasser ziehen. Sofort an Land begannen sie mit den Reanimationsmaßnahmen, leider ohne Erfolg. Der Jugendliche verstarb noch am Unglücksort.

Noch mehr als das tödliche Drama schockt aber das Verhalten der übrigen Badegäste. Während einige Zeugen sofort zur Hilfe kamen, bildete sich schnell eine Menschenmengen aus bis zu 200 Gaffern, die den anrückenden Einsatzkräften anfänglich den Weg versperrt haben sollen. 

"Kotzt uns an!"

"Dabei kam es zu Behinderungen durch Schaulustige, die mit ihren Handys Fotos und Videos fertigten. Die Polizei musste erst Sichtschutzwände aufbauen und die Rettungsstelle absperren, damit sich die umstehenden Leute entfernten", so eine Polizei-Pressesprecherin. Ein untragbares Verhalten für die Retter!

"Ein Jugendlicher kämpft um sein Leben und viele Menschen fotografieren und filmen diese Situation. Das ist einfach nur erbärmlich und kotzt uns an!", wettern die Feuerwehren der Metropolregion Rhein-Neckar am Dienstag via Facebook. Die Helfer sind stinksauer: "Wir sind einfach nur fassungslos über solch ein miserables Verhalten!"

Der eindringliche Appell der Blaulichtorganisationen: Wer kein Zeuge ist oder Erste Hilfe leistet, soll sich so schnell wie möglich von Unfallstellen entfernen – und auf KEINEN Fall die Arbeit der Einsatzkräfte behindern.