Ein deutsches Pärchen hatte für ihren neugeborenen Sohn einen etwas ungewöhnlichen Namenswunsch. Sie wollten ihn doch tatsächlich nach dem Teufel benennen.
Auf der Suche nach einem passenden Namen für ihre Kinder greifen Eltern manchmal zu den außergewöhnlichsten und oftmals nicht unbedingt nachvollziehbaren Namen, die man sich nur vorstellen kann.
Viele Erziehungsberechtigten weichen dabei ganz bewusst von "klassischen" Namen, wie Christoph, Markus, Andreas, Lukas für Buben oder Anja, Sophia, Lisa, Martina für Mädchen ab und bevorzugen lieber Namen, die eher untypisch und dafür vielleicht eher nicht so häufig vorkommen.
Kinder, die wie Serienfiguren heißen
Da kann es also schon durchaus vorkommen das Eltern bei der Namensgebung daneben greifen und ihre Kinder nach diversen Film- oder Serienfigur, nach diversem Obst oder Gemüse oder sogar nach Autos benennen.
Umso weniger verwundet es vermutlich, dass ein Paar aus Kassel (Deutschland) für ihr Neugeborenes auch einen ganz besonderen Namen haben wollten. Und ihre Wahl ist wirklich besonders, und vielleicht auch ein wenig bedenklich.
Denn die beiden Erziehungsberechtigten wollten ihr Kind nämlich "Lucifer" nennen. "Lucifer" gilt im deutschsprachigen Raum auch als Synonym für den Teufel oder Satan.
Lucian statt Lucifer
Als die Eltern beim Standesamt den Namen für ihr Kind eintragen lassen wollten, schlug ein Mitarbeiter Alarm. Er informierte das Gericht darüber. Der Grund: Der Mann sah das Wohl des Kindes gefährdet, erklärte Matthias Grund vom Amtsgericht Kassel.
Die Eltern konnten schließlich in einer nicht-öffentlichen Anhörung vom Gericht umgestimmt werden. Jetzt heißt das Kind nicht Lucifer, sondern Lucian.
"Es gibt Richtlinien"
Hätten das Paar aber darauf bestanden, dass ihr Kind Lucifer heißt, hätte das Gericht entschieden, ob der Name zulässig ist.
Frauke Rüdebusch, von der Gesellschaft für deutsche Sprache, erklärte, dass es in Deutschland kein generelles Verbot für bestimmte Namen gibt. Es würde zwar "Richtlinien, aber keine Gesetze geben." (wil)