Bub stürzte aus Sessellift, Skifahrer ließen ihn lie...

Schockierender Fall von unterlassener Hilfeleistung in Salzburg: Kurz vor der Einfahrt in die Bergstation stürzte ein Achtjähriger aus einem Sessellift in Flachau fünf Meter in die Tiefe. Die beiden Skitouristen, die mit ihm im Lift saßen, fuhren einfach davon, ohne dem Buben zu helfen. Sie wurden angezeigt.

Der Achtjährige - der Teil einer Skischulgruppe war - saß mit den beiden Unbekannten im Sessellift "Star Jet 1" im Skigebiet Flachau-Griessenkar, als einer der beiden Männer zu früh den Liftbügel öffnete.

Der Bub verlor das Gleichgewicht, stürzte in den fünf Meter darunter liegenden Tiefschnee. Dabei brach er sich einen Unterarm und zog sich Schürfwunden im Gericht zu.

Die beiden Skifahrer fuhren davon, ohne dem Buben zu helfen. Die Polizei konnte die beiden Urlauber aus den Niederlanden im Alter von 50 und 62 Jahren dank einer Personenbeschreibung von Augenzeugen ausforschen.

"Haben gedacht, ihm wird eh geholfen"

Gegenüber Polizisten gaben die Niederländer an, sie seien davon ausgegangen, dass dem Buben bereits geholfen werde, da sich schon mehrere Personen bei dem Verletzten eingefunden hätten. Zudem hätten sie den Vorfall einem Mitarbeiter der Bergbahnen auch gemeldet, lautete ihre Rechtfertigung. Diese Angaben würden noch überprüft, sagte Polizei-Sprecherin Irene Stauffer.

Die beiden Urlauber werden wegen des Verdachtes der fahrlässigen Körperverletzung und der unterlassenen Hilfeleistung bei der Staatsanwaltschaft Salzburg angezeigt.

Der Achtjährige wurde von der Pistenrettung Flachau mit der Pistenraupe ins Tal gebracht und danach weiter ärztlich behandelt.