Welt

Buben-Bande (alle 12) fuhr nachts mit Papas Auto

Die Laune, die drei bayerische Burschen kurz nach Mitternacht packte, hätte sie lieber nicht in die Tat umsetzen sollen.

Heute Redaktion
Teilen
Symbolbild
Symbolbild
Bild: iStock

Dienstag, 1 Uhr Früh: Für zwei Streifenpolizisten im bayerischen Bad Reichenhall ergibt sich kurioser Handlungsbedarf. Die anfänglich nur verwunderten Polizisten sollten im Laufe der Nacht aber noch viel erleben.

Fahrübungen

Drei zwölfjährige Burschen hatten sich nämlich das nagelneue Elektroauto mit Automatikgetriebe des Vaters "geborgt" und waren damit nachts auf einen acht Kilometer vom Haus entfernten Parkplatz gefahren - um Fahrübungen zu machen.

Zeuge dessen wurden zwei Streifenpolizisten, die das Kind auf dem Fahrersitz zunächst kaum ausmachen konnten. Die Beamten stoppten die Burschen-Bande für eine "Verkehrskontrolle". Noch während dieser ersten Amtshandlung rief der Vater an.

Fahrt im Streifenwagen

Er hatte entdeckt, dass sowohl das Auto, als auch sein Sohn (und die Nachbarskinder!) verschwunden waren. Als der besorgte Mann mit seiner Schilderung fertig war, saßen die Ausreißer bereits unversehrt im Polizeiwagen und machten sich auf den Weg aufs Revier.

Die Fahrt im Streifenwagen war für die Burschen wohl das zweite Highlight des Abends, sie hatten großen Spaß. Die beiden "Beifahrer"-Kinder lobten ihren "Chauffeur" vor den Polizisten in den höchsten Tönen, die acht Kilometer bis zum Parkplatz sei er ganz hervorragend gefahren.

Vater drohte mit Arrest

Auf der Dienststelle wurden die drei Ausreißer mit ihren Vätern vereint. Einer der Erziehungsberechtigten drohte seinem Spross sogleich mit einer Nacht in der Polizeizelle. Der freche Zwölfjährige hatte prinzipiell nichts dagegen, "aber nur wenn es Internet gibt".

Konsequenzen

Von der Polizei kriegen die Burschen für ihre nächtliche Spritztour jedenfalls keine Strafe. In Deutschland besteht erst ab 14 Jahren strafrechtliche Selbstverantwortung.

Die Ermittler wollen aber klären, wie der Zwölfjährige das Auto bereits so geübt handhaben konnte.

Die Sache hat - trotz aller Kuriosität - einen ernsten Hintergrund: Die Polizei weist auf die Gefahren im Straßenverkehr und mögliche rechtliche Folgen hin. (red)