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Buben trafen Nachbarin (35) zum "Sexunterricht"

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Eine Gruppe Jugendlicher aus dem Zürcher Oberland (Schweiz) wollte erste sexuelle Erfahrungen sammeln - eine Nachbarin erfüllte ihren Wunsch. Nun wurde sie verurteilt.

Eine Gruppe Jugendlicher aus dem Zürcher Oberland (Schweiz) wollte erste sexuelle Erfahrungen sammeln – eine Nachbarin erfüllte ihren Wunsch. Nun wurde sie verurteilt.
Die Treffen fanden in den Jahren 2013 und 2014 in einer Gemeinde des Bezirks Pfäffikon statt, wie das Bezirksgericht Pfäffikon am Donnerstag mitteilte. Die damals 13- bis 15-Jährigen seien regelmäßig in der Wohnung der 35-jährigen Frau zu Besuch gewesen, um dort nach eigenen Angaben "die Freizeit zu verbringen".

Laut dem "Zürcher Oberländer" blieb es in drei Fällen aber nicht dabei – denn die Jugendlichen wollten mit der Frau erste sexuelle Erfahrungen sammeln. Ein Wunsch, der von der Nachbarin schliesslich erfüllt wurde.

Mildes Urteil

Die Art der sexuellen Handlungen geht aus der Mitteilung nicht hervor. Am Prozess beteuerte die Frau, sie habe sich von den Jugendlichen, die sie gut mochte, überreden lassen. Sie habe sich der Gruppe unterlegen gefühlt.

Das Gericht verurteilte die Nachbarin zu einer Strafe von zwölf Monaten, aufgeschoben zugunsten einer ambulanten Behandlung – ein eher mildes Urteil, da sexuelle Handlungen mit Kindern unter 16 Jahren gemäss Strafgesetz mit Freiheitsstrafen bis zu fünf Jahren geahndet werden.

Psychische Störung

Ein psychiatrisches Gutachten wirkte sich jedoch strafmildernd aus: Es attestierte der 35-Jährigen eine schwere Persönlichkeitsstörung, erhebliche sexuelle Unreife und leichte Beeinflussbarkeit.

Inwiefern die Jugendlichen durch die Vorfälle geschädigt wurden, blieb laut Gericht unklar. Das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig: Einer der Jugendlichen hat Berufung angemeldet und will den Fall ans Zürcher Obergericht weiterziehen.