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Buch-Tipps: Die Top 10 für jeden Geschmack

Heute Redaktion
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Bild: A. and I. Kruk / Fotolia

Der Sommer geht in die zweite Halbzeit. Wer seinen Urlaub noch nicht hinter sich hatte, hat sich spätestens jetzt eine Auszeit verdient. Für die optimale Erholung auf der Urlaubs-Reise oder in Balkonien darf das perfekte Buch nicht fehlen. Heute.at hat die Top 10 für Kurzentschlossene: Leichtfüßige Romanze, lustige Gedichte oder langerwartete Fortsetzung eines Klassikers - diese Top 10 lassen keine Wünsche offen.

 

E.L.James "Grey"

Der 21. August ist für "Shades of Grey"-Fans ein Pflichttermin. Wem der schlechte Kinofilm nicht die Lust auf E.L.James' Bücherreihe ausgetrieben hat, kann sich endlich die nächste Dosis Christian Grey abholen. "Grey" erzählt die Story um die naiv-schüchterne Anastasia und ihren megalomanisch-verletzlichen Millionär Christian - aus seiner Sicht.

Warum man dieses Buch besorgen sollte: Noch mehr Liebe, noch mehr Sex, noch mehr Peitschen. Damit der Sommer noch heißer wird. 

Randall Munroe "what if? Was wäre wenn?"

Randall Munroe ist nicht nur Physiker sondern auch saukomisch. Keine Frage ist ihm zu blöd und seine Antworten leuchten selbst Leuten ein, die noch nie interessiert hat, warum es die Gravitation gibt. Dafür werden in "What If?" die wirklich existentiellen Fragen des Lebens geklärt. Zum Beispiel, wieviele Menschen genau ins Gras beißen, wenn alle gleichzeitig springen sollten (Antwort: Milliarden!) und ob es funktionieren würde, mit Legosteinen eine Brücke von London nach New York zu bauen.

Warum man dieses Buch besorgen sollte: Weil man sonst viel zu selten lacht und weil man damit angeben kann, ein Buch gelesen zu haben, das sogar auf Bill Gates' Sommer-Leseliste steht. 

Bettina Hennig "Ich bin dann mal vegan"

Bettina Hennig war Fleischfresserin, bis sie ein vierwöchiges Experiment startete und kurzfristig auf Fleisch, Milch und Co verzichtete. Seitdem hat die Autorin nie wieder zu einem Wurstsemmerl gegriffen. Dafür schaut sie jetzt jünger als je zuvor aus und hat mehr Energie. Henning ("Der frühe Vogel kann mich mal"), enttarnt Ernährungslügen, schaut sich auf einer Tierdemo um und hat sogar Mit-Veganer Bill Clinton für das Buch kontaktiert. 

Warum man dieses Buch besorgen sollte: Veganer-Bücher sprießen wie Schwammerl aus dem Boden, doch "Ich bin dann mal vegan" wurde von der selbst seit kurzem veganen "Heute in Form"-Redakteurin geadelt: Wenn man auf Fleisch verzicht und das Buch trotzdem lustig findet, kann es nur gut sein.

Judith Pinnow "Läuft da was?"

Was wäre der Sommer ohne eine Lektüre, nach der man sich besser fühlt? Annabel ist 40 und Fernsehmoderatorin. An sich nicht so schlimm sollte man glauben. Aber ihr Chef sagt ihr, sie sei zu alt fürs Fernsehen, gleichzeitig gewinnt ihr Mann einen Fernsehpreis. Ihre Freundin wird vom Mann beschissen, die drei Kinder können die Lücke im Leben nicht füllen und dass nur Alter und Aussehen zählt, kann doch nicht alles sein, oder?

Warum man dieses Buch besorgen sollte: Judith Pinnow ist Schauspielerin und Moderatorin, 42 und hat drei Kinder. Sommerbücher können zwar gerne leichte Kost sein, nur dumm sollten sie nicht sein. Und wer kann besser über eine 40-Jährige im Showbiz schreiben als Pinnow?

Erich Kästner mit Zeichnungen von Christoph Niemann "Es gibt nichts Gutes außer: Man tut es"

Ein Klassiker, der zur Zeit in Wien ausgestellt wird: Christoph Niemann, Grafiker für u.a. "The New Yorker", das "MoMA" und das "ZEITmagazin" zeichnete für Erich Kästners großartigen Gedichtband die Bilder. Bis 11. Oktober 2015 werden Christoph Niemanns Arbeiten, darunter auch die Illustrationen zu diesem Buch, im Mak () ausgestellt. 

Warum es sich auszahlt, dieses Buch zu kaufen: Kästner sagt in seinen lustigen Vierzeilern mehr als so mancher Autor in einem ganzen Buch ausdrücken kann. Christoph Niemann macht das Gleiche, nur in Bildern. Hätte Kästner Niemann kennengelernt, sie hätten sich sicher prächtig verstanden.

Jonathan Evison: Umweg nach Hause

Ben ist nach einem Schicksalsschlag nicht nur emotional am Boden, sondern auch komplett pleite. Um vor seinen eigenen Problemen zu flüchten, lässt er sich als Pfleger für den unheilbar kranken Trevor anstellen. Der Teenager braucht wegen einer Muskelkrankheit Rund um die Uhr Betreuung, konnte aber seinen bisherigen Pfleger nie leiden. Trevors Vater Bob machte sich nach der Diagnose aus dem Staub. Nun überredet ihn Ben zu einem Roadtrip quer durch Amerika, um Bob zu besuchen. Auf dem Weg dorthin begegnen sie Dot der Anhalterin, einer reifenwechselnden Schwangeren und werden verfolgt ... und das ist erst der Anfang. 

Warum man sich das Buch besorgen sollte: Zwei sympathische Typen, beide haben große Probleme. Trotzdem deprimiert das Buch nicht. Im Gegenteil. Skurrile Situationen, eine gehörige Portion Humor und eine tolle Message machen das Buch zum heißen Sommer-Lesetipp. 

Piper Kerman: Orange Is The New Black / Mein Jahr im Frauenknast

Autorin Piper Kerman wird brutal aus ihrem Luxusleben in Manhattan gerisssen als eine Jugendsünde sie einholt und sie Loft und Verlobten gegen orangen Overall und Gefängniszelle tauschen muss. Die Erfahrungen ihrer 15 Monate hinter Gittern wurden von Hollywood zur erfolgreichen Serie und von der Kerman zu diesem Buch verarbeitet. Achtung: Die Story ist natürlich die gleiche, aber die Serie wurde fürs TV adaptiert und verändert. 

Warum man das Buch lesen sollte: Selbst Hardcore-Fans der Serie sind von dieser Biografie begeistert, obwohl die Geschichte nicht 1:1 die selbe ist. Ein größeres Lob kann man eigentlich nicht bekommen. Die Autorin will kein Mitleid, stattdessen zeigt sie eine Parallelwelt, die man sich als Normalbürger kaum vorstellen kann. 

Katrin Hofmann: 111 Geschäfte in Wien, die man erlebt haben muss

Katrin Hofmann kuratiert den legendären "Fesch'markt" in der Ottakringer Brauerei. Vom Einkaufen und von Qualität hat die Frau also eine Ahnung. In macht sie den Titel zum Programm. Wer ausschließlich bei H&M und Zara shoppt, wird enttäuscht werden. Wer stattdessen Wien liebt und Freude an ganz speziellen Shops hat, liegt mit "111 Geschäfte" goldrichtig. 

Warum man das Buch lesen sollte: Für alle, die ihre Urlaubsgeld nicht den Fluglinien und Hotelanbietern in den Rachen stopfen wollen, sondern sich stattdessen gern mit etwas Außergewöhnlichem selbst beschenken. Mit diesem Guide kann man einen Shopping-Urlaub in der eigenen Stadt planen. 

Harper Lee: Gehe hin, stelle einen Wächter

Harper Lee gelang 1960 mit "wer die Nachtigall stört" ein Welterfolg. Als verkündet wurde, dass 2015 der Vorgängerroman "Gehe hin, stelle einen Wächter", fieberten die Fans dem Erscheinungstermin entgegen. Seit Donnerstag (16.7) ist der Roman auch auf Deutsch erhältlich. 

In Amerika waren die Fans vom neuen Buch verstört, viele hassen es. 50 Jahre lang hielt Lee die Existenz des Buches geheim. Mann kann verstehen, warum. Im Gegensatz zur "Nachtigall" handelt es sich nicht um ein Wohlfühlbuch. Der Südstaatenanwalt, der einen jungen Schwarzen verteidigt, wird selbst als Rassist geoutet. Die Heldin Jean Louise kehrt von New York in ihre Heimat im Süden zurück und muss feststellen, dass sie Land und Menschen mit anderen Augen sieht.   

Warum es sich auszahlt, das Buch zu besorgen: Der "Spiegel" spekuliert, dass in den 60ern kein Platz für eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Rassismus im Süden war. Schaut man sich die Reaktionen der Amerikaner auf das Buch an, ist fraglich, ob es 2015 besser ist. In Zeiten, in denen immer wieder werden, sollte man nicht aufhören, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. 

Dolly Buster: Ohne Maulkorb

Dolly Buster ist ein Star, doch in spielt Beagle Lio die erste Geige. Er erzählt Anekdoten aus seinem Leben - und nimmt das seines Frauchens Dolly humorvoll auf die Schaufel. Enthüllungsbuch ist "Ohne Maulkorb" keines. Denn, wie Dolly sagt: "Was sollte ich auch noch, bitte schön, enthüllen?"

Warum man das Buch besorgen sollte: Hundefanatikerin Dolly Buster + ein süßer Beagle + Humor = Nette Lesestunden