Österreich

Buchhalter prellte Belvedere um 192.000 Euro

Heute Redaktion
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Weil er als Buchhalter die Wiener Galerie Belvedere um 192.000 Euro geprellt hat, ist am Mittwoch am Wiener Straflandesgericht ein 51-Jähriger zu zwei Jahren Haft, davon 18 Monate bedingt, verurteilt worden. Der Verurteilte legte ein umfassendes Geständnis ab, in dem er zugab, die Gehalts-Listen des Kunstmuseums manipuliert und sich auf diese Weise bereichert zu haben. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Wie der 51-Jährige erklärte, habe er zwei Abrechnungs-Listen angelegt - eine korrekte und eine falsche. Da er auch für die Überweisung seines eigenen Gehalts zuständig war, sei es "sehr leicht" gewesen, die Summen zu verfälschen. Überwacht sei er dabei nicht worden. Durch nachträgliche "Verschiebungen" in der Buchhaltung habe er die Sache vertuscht.

Geld für Privates ausgegeben

Obwohl der Mann von finanziellen Nöten sprach, die ihn zu dieser "Dummheit" getrieben haben, räumte er ein, das Geld gemeinsam mit seiner Frau für Dinge, die man sich sonst nicht hätte leisten können, einfach ausgegeben zu haben. Ende 2012 ist das systematische Abzweigen schließlich aufgeflogen, der 51-Jährige wurde fristlos entlassen, zeigte jedoch tätige Reue und erklärte sich zu einer Rückzahlungsrate von 2.000 Euro monatlich bereit, die er allerdings nur einige Monate einhalten konnte. Bis dato hat der Buchhalter, der nun als Controller tätig ist, 16.000 Euro rückerstattet.

"Großen Mist gebaut"

Abschließend räumte der Mann ein, "großen Mist gebaut" zu haben. Das Schöffengericht unter dem Vorsitz von Richterin Eva Brandstetter schloss sich den Worten der Staatsanwaltschaft, dass der 51-Jährige "nicht aus Geldnot, sondern aus Gier" betrogen habe, an und sprach wegen Untreue die teilbedingte Haftstrafe von zwei Jahren aus, von denen der Verurteilte sechs Monate absitzen muss. Der Mann sei laut Brandstetter "ein klassischer Fall für die Fußfessel". Die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab, der Richterspruch ist somit nicht rechtskräftig.