Bürgermeister ließ Wienerinnen nach Terror heimbringen 

Nach dem furchtbaren Anschlag in der Wiener City war Bürgermeister Michael Ludwig bis in die frühen Morgenstunden in der Einsatzzentrale der Landespolizeidirektion Wien am Ring. Erst gegen drei Uhr verließ er das Gebäude, um nach Hause zu fahren. Ursula L. (56) und ihre Freundin Esther S. (51) versuchten da gerade am Ring verzweifelt ein Taxi für den Heimweg zu organisieren. Sie hatten den Abend  im Café Korb in der Wiener City verbracht. Es war nicht einfach, aus der Innenstadt wegzukommen. Die beiden Nachtschwärmerinnen erkannten den Bürgermeister zuerst nicht, beschlossen ihn und seine beiden Begleiter um Rat zu fragen.

"Nicht gleich erkannt"

"Gleich hab ich ihn nicht erkannt mit Maske", erzählt Ursula L. auf Facebook. "Aber den blauen Anzug hat er öfters an." Erst da erkannte sie Michael Ludwig, ein Taxi konnte aber selbst der Bürgermeister in der Terror-Nacht nicht organisieren. Die Lenker fuhren den ersten Bezirk nicht mehr an. "Die Polizei wollte schließlich den Bürgermeister nach Hause bringen", erzählt ein Sprecher von Michael Ludwig. Der Stadt-Chef sei dazu aber nur unter einer Bedingung bereit gewesen. 

Ludwig-Mitarbeiter als "Taxler"

"Nur dann, wenn die beiden Damen in Sicherheit gebracht werden", soll der Bürgermeister geantwortet haben. Ein Teilnehmer des Krisenstabes der Stadt Wien brachte Ursula L. und ihre Freundin schließlich sicher nach Hause. "Ich bin gut zuhause angekommen und ihr werdet es nicht glauben: dank dem Bürgermeister", postete Ursula L. auf Facebook, das auf der Seite zackzack.at dokumentiert wurde. "Voll liab zu zwei mittelalten Damen!"