Wirtschaft

Bund muss mehr Geld in Hypo Alpe Adria stecken

Heute Redaktion
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Keine zwei Monate nach der 700 Millionen Euro schweren Finanzspritze des Bundes benötigt die notverstaatlichte Kärntner Hypo Alpe Adria schon wieder einen Nachschuss. Sie droht zum Fass ohne Boden zu werden - es stecken bereits mehr als 3,8 Milliarden Euro an Steuergeld in der Krisenbank.

Kaum wurden die tiefen Löcher in der Halbjahres-Bilanz durch einen Kapitalzuschuss ausgeglichen, muss erneut Geld in die Hypo Alpe Adria gepumpt werden.

Am Freitagabend informierte die Bank über eine drohende Unterkapitalisierung: "Basierend auf aktuellen Hochrechnungen zur Eigenmittelsituation der Bank sowie unter Berücksichtigung der Erwartungen betreffend den Jahresabschluss 2013" sei davon auszugehen, "dass die gesetzlichen Vorschriften hinsichtlich Kapitalausstattung und Großveranlagungsgrenzen per Ende November 2013 nicht mehr erfüllt werden."

Das Finanzministerium bestätigte am Samstag den von der Hypo Alpe Adria gemeldeten zusätzlichen Kapitalbedarf.

Geld noch im November fällig

Die Verhandlungen mit der Republik über einen Zuschuss sind im Gange und sollen in der nächsten Woche abgeschlossen werden, konkrete Zahlen liegen aber noch nicht am Tisch. Die Bank hat weiter hohe Verluste wegen teurer Beteiligungsabschreibungen. Für den Jahresabschluss 2013 könnte noch mindestens eine Milliarde frisches Staatskapital nötig werden.

Für die von der EU-Kommission im Beihilfeverfahren befohlenen Abverkäufe der Töchter auf dem Balkan hat die Hypo Zeit bis Mitte 2015 Zeit bekommen. Der von der Aufsicht ursprünglich für das Jahresende 2013 verlangte Risikokapitalpuffer für die Hypo ist mittlerweile ausgesetzt.

EU-Entscheidung nährt Hypo Alpe Adria

Auf Österreichs Steuerzahler könnten noch viele weitere Zuschüsse zukommen. Denn Anfang September hat die EU-Kommission im Beihilfeverfahren die gigantische Summe von bis zu 11,7 Mrd. Euro an möglichen österreichischen Staatsbeihilfen für die Hypo durchgewunken. Darin wurde gebilligt, was der Staat bisher schon in die Krisenbank gepumpt hat und was im schlimmsten Fall noch nötig werden könnte.