Österreich

Bundesheer holt jetzt die Österreicher aus China

Frankreich fliegt am Sonntag EU-Bürger aus der Coronavirus-Region in China nach Europa. Das Bundesheer bringt die Österreicher dann nach Hause.

Heute Redaktion
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Am Sonntag fliegt Frankreich die EU-Bürger aus China aus. Darunter befinden sich auch sieben Österreicher in der Corona-Krisenregion. Das Außenministerium ersuchte das Verteidigungsministerium um den Weitertransport der österreichischen Staatsbürger von Frankreich nach Österreich, hieß es am Samstag in einer Presseaussendung.

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Der Transport wird von der viermotorigen Transportmaschine C-130 Hercules der Luftstreitkräfte des Bundesheeres durchgeführt. Die Crew wird von einem Sanitätsteam und zwei Experten des ABC-Abwehrzentrums begleitet. Der Abflug ist für Sonntag um 6 Uhr vom Flughafen Hörsching vorgesehen.

Diplomatischer Eklat

Die Rückholung deutscher Bürger aus dem chinesischen Coronavirus-Gebiet hat indes zu einem diplomatischen Eklat mit Russland geführt. Der deutschen Luftwaffen-Maschine mit den 128 Rückkehrern aus Wuhan sei die zwingend benötigte Zwischenlandung in Moskau verwehrt worden.

Das sagte der Kommandant der Flugbereitschaft im Verteidigungsministerium in Berlin, Oberst Daniel Draken, am Samstag der "Bild am Sonntag". Der Airbus werde nun zum Auftanken in der finnischen Hauptstadt Helsinki zwischenlanden.

"Mangelnde Kapazitäten"

"Russland hat uns zwar den Überflug genehmigt", sagte Draken der Zeitung. "Aber eine Landung auf den Moskauer Flughäfen wurde mit Verweis auf mangelnde Kapazitäten am Boden verweigert." Nach Informationen der "Bild am Sonntag" hatte Russland den deutschen Behörden die Landung zuvor in Aussicht gestellt. Der Zwischenstopp auf dem Flug nach Frankfurt am Main ist notwendig, um den Regierungs-Airbus aufzutanken und die Piloten auszutauschen.

Eine A310-Crew war demnach bereits am Donnerstag nach Moskau vorgeflogen, um dort die Maschine übernehmen zu können. Die Nachricht, dass die Landung in Moskau verweigert wird, kam dem Bericht zufolge in der Nacht auf Samstag. Nach Informationen von "Bild am Sonntag" halten Sicherheitskreise den Verweis der russischen Seite auf Platzprobleme für einen Vorwand.