Österreich

Toter Soldat: Heer wehrt sich gegen Hitze-Vorwurf

Erregte Gemüter nach dem Tod eines Rekruten (19) in Horn: Das Bundesheer rechtfertigt sich gegen Shitstorm im Web, die Untersuchungen laufen noch.

Heute Redaktion
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"Wie kann man nur die jungen Männer bei der Hitze marschieren lassen?" oder "Wäre ich die Mutter des Jungen, würde ich alle wegen Totschlag verklagen." - das sind nur zwei der vielen Kommentare die derzeit im Netz zu lesen sind.

Schuldzuweisungen nützen keinem

Das Bundesheer wehrt sich jetzt auf seiner Facebook-Seite gegen diesen Shitstorm "Wir haben einen Kameraden verloren - Schuldzuweisungen nützen hier keinem etwas", so das Heer. Es wurde aus ihrer Sicht alles getan, um das Leben des Burschen zu retten. Und es gab auch wegen der Hitze mehr Pausen und gelockerte Kleidungsvorschriften (z.b. Kappe statt Helm, Shirt statt Hemd und Jacke). Auch eine Mutter, deren Sohn ebenfalls in Horn stationiert ist, kommentiert die Situation: "Es ist tragisch genug was passiert ist. Die jungen Männer sind geschockt - mein Sohn hat mir unter Tränen den Vorfall geschildert."

Todesursache wird untersucht

Die Todesursache - eine bakterielle Infektion wird vermutet - wird derzeit genau untersucht. Prophylaktisch werden 210 Personen mit Breitband-Antibiotikum behandelt.

Wie berichtet klagte ein Rekrut während eines Marsches in Horn über Schwindel. Im Krankenwagen verlor er das Bewusstsein und starb in weiterer Folge. Der Rekrut war in der 5. Ausbildungswoche, ist erst am 10. Juli eingerückt (bei der Erstuntersuchung war keine medizinische Auffälligkeit entdeckt worden).

(hot)