Sport

Bundesliga segnet das Geisterspiel-Konzept ab

Die zwölf Bundesliga-Vereine haben sich auf ein Konzept verständigt, wie die Liga weitergehen soll. Nun ist wieder die Politik am Ball.

Heute Redaktion
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Bild: GEPA-pictures.com

Der Weg bis zum Re-Start der österreichischen Bundesliga ist steinig. Am Freitag nahmen die Vereine jedenfalls die nächste Hürde. Bei einer per Video-Chat abgehaltenen Klub-Konferenz wurde das bereits erarbeitete Konzept für Geisterspiele und den Trainingsbetrieb (hier geht es zum "Heute"-Bericht) diskutiert – und am Ende laut Liga-Boss Christian Ebenbauer einstimmig abgesegnet. Er gesteht jedoch: "Von einigen Klubs gab es Vorbehalte, vor allem wirtschaftliche."

Das Konzept wurde im Anschluss an das Sport- und Gesundheitsministerium übermittelt. Der Ball liegt nun also bei der Politik. "Ich hoffe auf eine Antwort bis Anfang Mai", sagt Ebenbauer.

Denn sobald von den Behörden grünes Licht kommt, ist wieder "normales" Mannschafts-Training inklusive Zweikämpfen möglich. "Es braucht mindestens zwei Wochen ordentliche Vorbereitungszeit, um wieder spielen zu können", meint Ebenbauer.

Der Plan ist nach wie vor, am 16. Mai mit dem Cup-Finale zu starten und im Anschluss die Meisterschaft wieder anzupfeifen. Bis 30. Juni soll die Liga im Idealfall beendet werden.

Die Spieler sollen "engmaschig" auf das Coronavirus getestet werden. Bei einem positiven Check wird der Athlet isoliert, der Liga-Betrieb läuft aber weiter.

Ebenbauer erklärte, dass sich die Klubs darauf verständigten, einen Kader von bis zu 30 Spielern zu nennen. Stehen zumindest 14 Feldspieler und zwei Torhüter zur Verfügung, kann angepfiffen werden. "So haben wir eine hohe Sicherheit", erklärt der Liga-Chef.

In einer Liga-Aussendung erklärt Ebenbauer abschließend:

"Die heutigen Sitzungen haben gezeigt, wie umfangreich die Herausforderungen sind, die es auf dem Weg zur Wiederaufnahme des Trainings- und Spielbetriebs zu meistern gilt. Dabei spielen finanzielle, sportliche, medizinische und organisatorische Herausforderungen eine Rolle. Mit dem fertigen Konzept haben wir einen großen Teil unserer Arbeit erledigt. Nun ist die Politik am Zug, uns mitzuteilen unter welchen Möglichkeiten eine Wiederaufnahme der Tipico Bundesliga möglich ist."

Details zum Konzept:

- Medizin: Ziel ist, das Risiko von Übertragungen über ein engmaschiges Testschema mit PCR-Tests zu minimieren. Diese Tests zeigen, ob ein Spieler aktuell mit Corona-Virus infiziert ist. Wesentlicher Bestandteil des Konzepts ist die Möglichkeit, im Falle eines positiven Tests nur den betroffenen Akteur zu isolieren.

- Sport: Aktuell gibt es eine behördliche Genehmigung für Kleingruppentraining, das seit Anfang dieser Woche stattfindet. Für Mannschaftstraining und Spielbetrieb sind behördliche Genehmigungen noch ausständig. Zum aktuellen Zeitpunkt muss die Saison 2019/20 bis 30.06 abgeschlossen sein. Sofern dieser Zeitpunkt nach hinten geschoben wird, wird der Rahmenterminplan unter Berücksichtigung sämtlicher Herausforderungen wie bspw. der Spielerverträge evaluiert.

- Organisation: In Punkto Organisation von Spielen ohne Zuschauer beruht das Konzept auf drei Gruppen.

Gruppe Rot umfasst Spieler und alle Personen, die direkt Kontakt mit ihnen haben wie Trainer, Betreuer, Schiedsrichter. Diese Personen sollen regelmäßigen Testungen in kurzen Abständen unterzogen werden.

Die Gruppe Orange bewegt sich im Stadioninnenraum und besteht unter anderem aus TV-Produktion, Organisation und teilweise Medienvertretern. Hier wird auf Abstand zur Roten Gruppe sowie allgemein gültige Maßnahmen wie Handhygiene oder das Tragens des Nasen-Mund-Schutz gesetzt.

Die Gruppe Gelb befindet sich im Tribünenbereich. Sie umfasst Vertreter aus Medien und Organisation. Auch hier wird auf Nasen-Mund-Schutz und Abstand halten gesetzt sowie auf die räumliche Trennung zu den anderen Gruppen.

In Summe sollen bei Spielen ohne Publikum maximal 200 Personen im Stadion sowie 40 weitere Personen (zum Beispiel Ordner) im Außenbereich tätig sein.