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Deutsche lehnen Organspendepflicht ab

Die deutschen Abgeordneten haben das geplante Gesetz des Gesundheitsministeriums abgelehnt: Organspenden bleibt weiterhin freiwillig.

Heute Redaktion
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Gesundheitsminister Jens Spahn machte sich vor der Abstimmung für die verpflichtende Organspende stark.
Gesundheitsminister Jens Spahn machte sich vor der Abstimmung für die verpflichtende Organspende stark.
Bild: picturedesk.com

Es war ein Prestigeprojekt von Gesundheitsminister Jens Spahn: Er wollte, dass jeder Deutsche von Gesetzes wegen automatisch Organspender ist. Wer das nicht sein will, muss offiziell dagegen widersprechen.

Doch der Bundestag in Berlin lehnte dieses Vorhaben mit klarer Mehrheit ab: 379 Abgeordnete stimmten dagegen, 292 dafür und drei enthielten sich. Damit ist Spahns Plan Geschichte.

Ein anderer Gesetzesentwurf zu dem Thema wurde jedoch angenommen: Eine Gruppe rund um Grünen-Chefin Annalena Baerbock und die Linke-Vorsitzende Katja Kipping hatten vorgeschlagen, dass alle Bürger mindestens alle zehn Jahre beim Abholen ihres neuen Personalausweises im Bürgeramt auf das Thema Organspende angesprochen werden.

Dabei sollen Bürger auch auf die Möglichkeit hingewiesen werden, sich als Organspender eintragen zu lassen. Hausärzte sollen bei Bedarf ebenfalls alle zwei Jahre über die Organspende informieren.

In Deutschland warten rund 9.000 Patienten auf Organe, es gab 2019 allerdings nur 932 Spender. Im Vorjahr wurden 2.995 Organe verpflanzt, der Großteil davon Nieren, Lebern und Lungen.

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