Szene

Burg-Chef verprasste auch schon Schweizer Geld

Heute Redaktion
Teilen

Jetzt holt Burgtheater-Direktor Matthias Hartmann seine Vergangenheit ein. Er selbst brüstet sich als großer Sanierer und Retter, als richtiger "Herr Gut". Gar nicht wahr, empört sich der Kultur-Chef von Zürich, wo Hartmann angeblich das Schauspielhaus gerettet haben soll. Die Schweizer sind erbost. Hartmann wirtschaftete das Theater herunter, lebte in Saus und Braus, schob seiner ganzen Familie Jobs zu und machte alle, die ihn kritisieren, schlecht. An der Wiener Burg, so die Schweizer, versucht er jetzt dasselbe.

Jetzt holt Burgtheater-Direktor Matthias Hartmann seine Vergangenheit ein. Er selbst brüstet sich als großer Sanierer und Retter, als richtiger "Herr Gut". Gar nicht wahr, empört sich der Kultur-Chef von Zürich, wo Hartmann angeblich das Schauspielhaus gerettet haben soll. Die Schweizer sind erbost. Hartmann wirtschaftete das Theater herunter, lebte in Saus und Braus, schob seiner ganzen Familie Jobs zu und machte alle, die ihn kritisieren, schlecht. An der Wiener Burg, so die Schweizer, versucht er jetzt dasselbe.

 . Weiter behauptet er, er habe immerhin die letzten beiden Theater, an denen er gearbeitet habe, saniert.

Hartmann verprasste in der Schweiz Millionen, hinterließ Schulden

Gar nicht wahr, schreien die Schweizer empört auf. Hartmanns Selbstlob sei eine "mutwillige Beleidigung", ätzt der ehemalige Direktor der Kulturabteilung der Stadt Zürich, Jean-Pierre Hoby laut "profil". Als Hartmanns Vorgänger am Schauspielhaus Zürich seinen Posten verließ, waren 222.610 Schweizer Franken (182.150 Euro) in der Kassa, außerdem gab es fast eine halbe Million Franken Reserven. "Herr Gut" Hartmann schaffte es in nur einer Spielzeit, mit einem Minus von 229.181 Franken (187.530 Euro) auszusteigen. Zusätzlich verprasste Hartmann zusätzlich zirka 3,5 Millionen Franken an stillen Reserven und Rückstellungen.

"Minimales Schuldbewusstsein und maximale Schuldzuweisung"

Zürichs Kultur-Direktor urteilt über Hartmann, dass der nur ein Ziel habe: "Andere zu erniedrigen, um sich selber zu erhöhen!" Der Schweizer "Tagesanzeiger" meint, dass Hartmann auf das "finanzielle Desaster" im Burgtheater so reagiere, wie er in Krisensituationen immer reagiert habe - "mit minimalem Schuldbewusstsein und maximaler Schuldzuweisung. Es sind immer die anderen, die Mist gebaut haben: sein Vorgänger, seine engste Mitarbeiterin, die geizige Regierung, welche die Subventionen nicht erhöhen will."

Aufträge an Frau, Schwester und Schwager

"Und auf einmal interessieren sich die Journalisten auch für seinen luxuriösen Lebensstil, für die teuren Premieren, für die Aufträge an seine Frau, seine Schwester und deren Mann. Hartmann dürfte das alles bekannt vorkommen. So fing es auch in Zürich an. Auch dort hielt sich der Direktor für unschuldig: als Opfer 'antideutscher Ressentiments'."

Ungarns Nationaltheater sagt Auftritt ab

Auch in Budapest hat sich Hartmann offenbar keine Freunde gemacht. Das Ungarische Nationaltheater sagte am Sonntag seine Teilnahme am für März geplanten "Ungarn-Festival" in Wien wegen der "um das Burgtheater entstandenen unsicheren Lage" ab. Man höre von "Veruntreuung, Datenfälschung, kreativer Buchhaltung, Überweisen von öffentlichen Geldern auf Privatkonten", so Intendant Attila Vidnyanszky in einem Brief an Hartmann. Vor diesem Hintergrund sei das Burgtheater "nicht der richtige Schauplatz, um hinsichtlich der Angelegenheiten eines anderen Landes die Vermittlerrolle zu spielen".

APA/red.