Haustiere

Burgenland: Vernachlässigte Pferde aus Horrorstall

Das (Groß-) Tierheim Gut Riedenhof musste kürzlich zu einer Tierrettung ins Burgenland ausrücken. Doch was sie vorfanden, war weitaus schlimmer.

Christine Kaltenecker
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Eine Ponystute und zwei Lipizzaner wurden schwer vernachlässigt.
Eine Ponystute und zwei Lipizzaner wurden schwer vernachlässigt.
©Gut Riedenhof

Eine Tierschützerin meldete sich kürzlich bei dem Landestierheim Gut Riedenhof in Achau, um ein armes Pony in Burgenland zu melden das fast regungslos auf einer Koppel lag, ohne aufstehen zu können. Die Mitarbeiter des Großtierheims fuhren sofort los, um sich ein Bild von den Umständen zu machen, doch dort wartete nicht "nur" eine Ponystute.

Ein Pony und zwei Lipizzaner

Im Laufe des Lokalaugenscheins, waren auch zwei Lipizzaner-Wallache schwer vernachlässigt aufgefallen und wurden ebenfalls bei einem heftigten Unwetter von diesem Horrorstall abtransportiert. Tierarzt und Hufschmied wurden alarmiert und warteten bereits im Tierheim für die Untersuchungen.

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    Die arme Ponystute konnte nicht einmal mehr laufen, weil die Hufe bereits viel zu lang waren.
    Die arme Ponystute konnte nicht einmal mehr laufen, weil die Hufe bereits viel zu lang waren.
    ©Landestierheim Gut Riedenhof

    Krank und vernachlässigt

    Die kleine Ponystute hatte bereits viel zu lange Hufe und sichtliche Schmerzen. Auch Probleme mit ihrer Verdauung mussten festgestellt werden. Das Tierheim erfuhr später, dass es sich hier um eine "Waise" handelte, deren Besitzer verstorben war und die Erben das Tier schnellstmöglich los werden wollten. Die Lipizzaner waren übersät mit teils eitrigen Wunden und Striemen und ein Wallach hatte ein entzündetes Auge und eine starke Schwellung im Gesicht aufgrund einer Verletzung an der Nüster. Durch ständiges "koppen" (an Gegenständen festbeißen und Luft schlucken) hatten alle schwer beschädigte Zähne, die fast bis zum Zahnfleisch abgenutzt waren.

    Am Speiseplan standen schimmeliges Brot, Pizzareste und alte Topfengolatschen.
    Der Hof war zugemüllt und barg diverse Verletzungsgefahren für die Tiere durch losen Stacheldraht etc.

    Das Tierheim errichtet extra eine Notunterkunft für die zwei Lipizzaner und behandelt nun liebevoll alle drei armen Pferde täglich, damit sie zumindest eine Chance auf ein gesundes und glückliches Pferdeleben haben können. Auch das Vertrauen in den Menschen ist bei den Tieren erschüttert und sie schrecken bei der kleinsten Bewegung zurück.

    Wer das Landestierheim unterstützen möchte - Spenden sind natürlich immer willkommen:
    Pferdeschutz Gut Riedenhof
    HYPO NOE
    AT 64 5300 0014 5501 7218