Österreich

Burgenland-Vize Tschürtz empört mit Facebook-Bild

Johann Tschürtz (FPÖ), Landeshauptmann-Stellvertreter im Burgenland, sorgt mit einem Bild auf Facebook für Aufregung.

Heute Redaktion
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Viele nennen es geschmacklos, "Pfui Teufel! Treten Sie zurück!" und das sei ein "eines LH STv.unwürdiges Posting!!" steht unter der neuesten Veröffentlichung von Lahdeshauptmann-Stellvertreter Johann Tschürtz (FPÖ) auf Facebook.

Es handelt sich dabei um ein Bild, auf dem Frauen mit Schleier und Kindern am Strand zu sehen sind. Darüber eine Sprechblase: "Geht nicht so weit ins Wasser Kinder, sonst holen euch die Europäer!" steht darin.

Angesichts der unzähligen Flüchtlinge, die fast täglich im Mittelmeer auf ihrem Weg nach Europa ertrinken, kann das Posting von Tschütz wohl als unsensibel bezeichnet werden. Das Posting bezieht sich offenbar auf dieses Thema.

Kritik aus der Politik

Nicht nur die Menschen auf Facebook irritiert das Bild, auch aus der Politik kommt Kritik: Die Landessprecherin der Grünen, Regina Petrik, bezeichnete es als "pietätlos", der SPÖ-Landesgeschäftsführer im Burgenland, Christian Dax sieht es als "sehr geschmacklos" an. Es sei auf keinen Fall angebracht, dass ein burgenländisches Regierungsmitglied so etwas auf Facebook stelle.

Dax schiebt die Schuld weiter nach Wien. Er traue es weder Tschürtz noch seinem Team zu, die Facebook-Seite selbst zu betreuen und geht davon aus, dass sie von Wien, vom FPÖ-Parlamentsklub oder von der Bundes-FPÖ mitbetreut wird. "Ich würde das persönlich dem Landeshauptmann-Stellvertreter nicht zutrauen, dass er wirklich so ein geschmackloses und sehr dekadentes Posting machen würde", so Dax zum "ORF".

Dem ist aber nicht so: Tschürtz hat bestätigt, dass er das Posting selbst online gestellt habe. Darüberhinaus gab er keine weitere Stellungnahme ab und verwies auf die Aussagen des FPÖ-Klubobmannes Geza Molnar.

Persiflage auf Migrationspolitik

Molnar wiederum versteht die Aufregung überhaupt nicht. Das Bild sei eine Persiflage (laut Duden eine "geistreiche Verspottung") auf die europäische Migrationspolitik. Diese bestehe darin, Migranten wenige Kilometer vor der nordafrikanischen Küste abzuholen und sie hunderte Kilometer weit nach Europa zu bringen. "Ich finde dieses Bild in Kombination mit der Sprechblase harmlos, für mich es es ein Persiflage auf eine völlig verfehlte europäische Migrationspolitik", so Molnar wörtlich. Für ihn sei es in Ordnung, wenn ein Mitglied der Landesregierung so etwas poste. (red)