Österreich

Ohnmacht bei Sitzung: Kollegen retten Wiener

Erste-Hilfe-Maßnahmen in der Wiener Stadtbaudirektion retteten einen Mitarbeiter vor dem Herztod. Bürgermeister Ludwig ehrte nun die Lebensretter.

Heute Redaktion
Teilen
Wiens Bürgermeister Ludwig zeichnete die MitarbeiterInnen der Magistratsdirektion Bauten und Technik - Madeleine Fabsich, Ernst Schlossnickel, Bernhard Jarolim, Peter Leithner und Josef Zeiniger - für ihren entschlossenen Einsatz im Notfall aus.
Wiens Bürgermeister Ludwig zeichnete die MitarbeiterInnen der Magistratsdirektion Bauten und Technik - Madeleine Fabsich, Ernst Schlossnickel, Bernhard Jarolim, Peter Leithner und Josef Zeiniger - für ihren entschlossenen Einsatz im Notfall aus.
Bild: PID

Ihr Kollege im Büro fliegt um. Kein Atem, kein Puls. Wüssten Sie, was zu tun wäre?

Ein Team aus Mitarbeitern der Stadtbaudirektion (Magistatsdirektion Bauten und Technik) wussten es. Dank rascher Maßnahmen retteten die Mitarbeiter Madeleine Fabsich, Ernst Schlossnickel, Bernhard Jarolim, Peter Leithner und Josef Zeiniger ihren Kollegen vor dem Herztod. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) ehrte an diesem Montag die Mitarbeiter im Roten Salon im Rathaus.

Was war passiert?

Nachdem ein Kollege im Büro zusammensackte und nicht mehr ansprechbar war, reagierten die Kollegen schnell und in der richtigen Reihenfolge: stabile Seitenlage, Alarmierung der Rettung, Kontrolle von Puls und Atem. Da der Puls nur wenige Momente fühlbar war und auch der Atem aussetzte, begann Peter Leithner mit der Herzmassage, während die Kollegen die Anweisungen der Rettung über das Telefon befolgten. Ein weiterer Kollege, Andreas Meinhold, hatte bereits den Defibrillator geholt und gab zwei lebensrettende Stromstöße mit dem Gerät ab. Wenige Minuten später übernahm die Wiener Berufsrettung. Der Kollege überlebte.

Was kann eine Ersthelferin oder ein Ersthelfer bei Verdacht auf einen Herzinfarkt tun?
1. R-uhe! Ruhe und nochmals Ruhe. Das ist in diesem Fall nicht nur für Ihre Entscheidungsfindung wichtig sondern auch für die betroffene Person. Schalten Sie alle Lärm und Stressquellen aus.
2. Ü-berblick verschaffen! Gibt es irgendwelche Gefahren? Gibt es Personen in der Nähe, die Sie um Hilfe bitten können?
3. B-ewusstsein kontrollieren! Spricht Ihre Kollegin mit Ihnen, ist sie bei Bewusstsein, wenn nicht, müssen Sie kontrollieren, ob sie atmet.
4. N-otruf absetzen lassen! Hier haben wir eine klare Hilfeleistung, die Kolleginnen oder Kollegen für Sie übernehmen könnten. Sorgen Sie dafür, dass jemand da ist, der den Notruf absetzen kann.
5. A-temwege freihalten! Der Herzinfarkt ist eine häufig auftretende Form einer Kreislauferkrankung. Personen, die Probleme mit dem Kreislaufsystem haben, leiden oftmals unter Atemnot. Zum Freihalten der Atemwege öffnen Sie beengende Kleidungsstücke und sorgen Sie dafür, dass die Person mit angelehntem Oberkörper aufrecht sitzen kann. Das Abstützen mit den Armen erleichtert die Atmung.
6. R-eanimation vorbereiten! Wenn Atmung und Kreislauf ausgesetzt haben, sollten Sie rasch reagieren können. Daher ist es besonders bei ALLEN Kreislaufproblemen wichtig, die Reanimation vorzubereiten. Lassen Sie sich einen Verbandskasten bringen. Dort finden Sie üblicherweise Beatmungstücher und Einmalhandschuhe. Wenn vorhanden, lassen Sie sich einen Defibrillator bringen.
7. S-onstige Versorgung! Sorgen Sie für frische Luft, decken Sie die betroffene Person zu. Lassen Sie die Person nicht allein.

Stadtchef Ludwig betonte, wie wichtig Erste-Hilfe-Kenntnisse seien und, dass rasches Handeln in kritischen Situationen überlebensnotwendig sei. Zusätzlich lobte er die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Wiener Berufsrettung.

Die Stadtbaudirektion in Wien sichert die technische und räumliche Basis für die Stadt. Sie bildet dabei eine Brücke zwischen Wirtschaft, Politik und Verwaltung. Die Stadtbaudirektion ist Teil der Magistratsdirektion.

(no)