Österreich

Bürgermeister warnt vor abgängigem "Geiselnehmer"

Heute Redaktion
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Bild: SCHALER FRITZ

Alarm in Vasoldsberg (Steiermark): Seit fast einer Woche ist ein geistigkranker Gewalttäter aus einem Pflegeheim abgängig. Der Bürgermeister der Gemeinde Johann Wolf-Maier warnte die Eltern jezt, besonders wachsam zu sein. Vom Abgängigen fehlt weiterhin jede Spur.

Alarm in Vasoldsberg (Steiermark): Seit einer Woche ist der geistig kranke Gewalttäter Johann S. aus einem Pflegeheim abgängig. Der Bürgermeister der Gemeinde Johann Wolf-Maier warnte die Eltern jetzt, besonders wachsam zu sein. Vom Abgängigen fehlt weiterhin jede Spur.
Vergangenen Mittwoch kehrte "Horror Hans" von einem Ausgang nicht mehr zurück. Der Steirer sorgte für Schlagzeilen, weil er 2009 in seiner Wohnung in St. Marein eine Geiselnahme vortäuschte und drohte, das Haus in die Luft zu sprengen. Nach Jahren in einer Sonderanstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher in Göllersdorf (Niederösterreich) sollte der 61-Jährige in einem Pflegeheim in Vasoldsberg auf seine Entlassung vorbereit werden. Doch seit letzten Mittwoch ist der Mann abgängig.

Schreiben an die Eltern

Nun richtete sich der Bürgermeister Johann Wolf-Maier mit einem Brief an die Eltern: "Ich will keine Panik verbreiten, aber bis er gefunden ist, sollten Eltern auf ihre Kinder eben besonders aufpassen", heißt es in dem Schreiben. Anfang der Woche suchten wieder 30 Polizisten mit Hunden nach dem Mann, doch ohne Erfolg. Es wird vermutet, dass sich der Steirer in einem Wald nahe des Pflegeheims aufhält. Nach seiner "Geiselnahme" im Jahr 2009 fand man ihn nach Wochen ebenfalls in einem Wald.

Vorgetäuschte Geiselnahme

Nach der vorgetäuschten Geiselnahme in St. Marein wurde "Horror Hans" als nicht zurechnungsfähig erklärt und in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingeliefert. Kurze Zeit später floh er aus der Nervenklinik, erst zwei Monate später fand man den Steirer in einem Wald bei Fronleiten. Der geistig verwirrte wurde nach Wien verlegt: Doch dort gab es wieder Probleme: Er wollte ein Psychiaterin als Geisel nehmen und verletzte eine Justizwachebaamtin mit einer selbst gebastelten Stichwaffe lebensgefährlich. Ein Gutachten bescheinigte eine paranoide Psychose.

Daraufhin wurde er in die Sonderanstalt Göllersdorf (Niederösterreich) eingeliefert. Er absolvierte zahlreiche Therapien und galt als freundlicher Mensch. Nach einem weiteren Gutachten wurde Johann S. in eine Pflegeeinrichtung in der Steiermark gebracht. Dort wurde er auf seine Freilassung Ende Juni vorbereitet.