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Bürgervotings wie auf Facebook abhalten

Heute Redaktion
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Er hatte den Wahltriumph in Innsbruck gerade erst verdaut, als Heute Alexander Ofer (38) Montagfrüh zum Gespräch bat. Der Erfolg seiner "Tiroler Piratenpartei": 1884 Stimmen (3,9 Prozent) und erstmals ein Sitz in einem Stadtparlament.

Er hatte den Wahltriumph in Innsbruck gerade erst verdaut, als Heute Alexander Ofer (38) Montagfrüh zum Gespräch bat. Der Erfolg seiner "Tiroler Piratenpartei": 1884 Stimmen (3,9 Prozent) und erstmals ein Sitz in einem Stadtparlament.

"Und das, obwohl wir erst im Dezember richtig gegründet wurden", jubelt Ofer. Für den Vater einer Tochter (14) ist der Einzug in den Gemeinderat auch ein persönliches Comeback. Nach beruflicher Tätigkeit als Koch und Kellner im Catering-Bereich in München musste Ofer aufgrund einer Krankheit seinen Job 2002 aufgeben. "Ich wurde als arbeitsunfähig eingestuft, lebte mit Sozialhilfe jahrelang am Existenzminimum. Ich weiß also, wie es ganz unten ist", erzählt der gebürtige Haller.

Umso größer sind jetzt seine Pläne: "Ich will das Online-Ressort. Auf der Homepage der Stadt Innsbruck sollen die Bürger künftig über verschiedenste Themen virtuell abstimmen können." Ein "Gefällt mir" wie auf Facebook für die Stadtpolitik also? "Ähnlich", sagt Ofer.

Das Tiroler Ergebnis gibt den Bundes-"Piraten" kräftigen Rückenwind. Sie wollen im nächsten Jahr sogar das Parlament entern.