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Burgtheater: Ostermayer deckt Springer Rücken

Heute Redaktion
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Bild: Juergen Hammerschmid

Während Kulturminister Josef Ostermayer am Dienstag überraschend Burgtheater-Direktor Matthias Hartmann vor die Türe setzte, hat die Finanzaffäre rund um die Burg für Holding-Chef Georg Springer keine Konsequenzen.

, hat die Finanzaffäre rund um die Burg für Holding-Chef Georg Springer keine Konsequenzen.

 Springer, der seit 1991 an der Spitze der Österreichischen Bundestheater , steht, die über ein Jahresbudget von über 230 Mio. Euro verfügen und rund 2.500 Mitarbeiter beschäftigen, legte ja als Konsequenz des Finanzskandals seine Aufsichtsratsfunktionen bei den Holding-Töchtern zurück. Sein noch bis Jahresende laufender Vertrag als Holding-Chef bleibt jedoch trotz Rücktrittsaufforderungen intakt.

Springer ist sich keiner Mitverantwortung bewusst

Springer, der lange Zeit die Schuld an dem Debakel rein bei Stantejsky gesehen hatte, räumte nach Vorliegen des Rechtsgutachtens seine Mitverantwortung ein, die aber rein darin bestanden habe, dass er nichts gewusst habe. Man habe „in jeweils ehestmöglichen Momenten so reagiert, wie man es zu erwarten hat von jemand, der sich seiner Verantwortung bewusst ist“ - mitverantwortlich auf dem Papier, nicht aber in der Praxis.

Irre Chef-Gagen

Sein Nachfolger als Aufsichtsratsvorsitzender, Christian Strasser, sieht das ähnlich: „Ich würde behaupten, dass wir sogar ein sehr aktiver Aufsichtsrat waren und bei den ersten Verdachtsmomenten sofort reagiert haben. Wir sind auch ein selbstreflexiver Aufsichtsrat und haben uns nach der ersten Schockwelle gefragt: Haben wir etwas übersehen?“ Man sei als Aufsichtsrat aber etwa für Dienstverträge nicht zuständig. „Ich war daher wirklich entsetzt, als ich am Wochenende von gelesen habe, die man sich bar auszahlen lassen hat. Das sind Dinge wie in einem schlechten Film, die jenseits meiner Vorstellungskraft liegen. Ich habe da offenbar völlig andere moralische Kriterien.“

Zuletzt waren diese Vorgänge und Beträge in Zusammenhang mit Vorbereitungshonoraren und Rechteabgeltungen für nach Wien übernommene Inszenierungen von Hartmann kolportiert worden - für Ostermayer vielleicht „letztendlich ein Nachweis“, dass „er (Hartmann, Anm.) vom System wissen musste“.