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Volkshochschule lehrt, wie man sich verschleiert

Eine Schule in Deutschland hält den Kurs "Kleiderordnungen im Islam" ab. Das sorgt für Aufregung.

Heute Redaktion
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Der Kurs "Kopftuch und Hijab in Dresden - Kleiderordnungen im Islam" sorgt für Gesprächsstoff.
Der Kurs "Kopftuch und Hijab in Dresden - Kleiderordnungen im Islam" sorgt für Gesprächsstoff.
Bild: picturedesk.com

Eine Volkshochschule in Dresden lehrt, welche unterschiedlichen Kopfbedeckungen im Islam üblich sind und wie man sie richtig trägt. Die Veranstaltung mit dem Titel "Kopftuch und Hijab in Dresden - Kleiderordnungen im Islam" ist im neuen Sommersemester-Kursheft der VHS zu finden und für den 11. Juni geplant. Wenig überraschend sorgt das schon jetzt für heftige Debatten.

So sagt der integrationspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Jörg Kiesewetter, zur "Bild": "Dieser Kurs strotzt vor Naivität. Wir wollen eine Gesellschaft, wo wir uns in die Augen schauen können und nicht lernen müssen, wie man sich verschleiert."

In der Beschreibung auf der Homepage der VHS Dresden heißt es: "Im Kurs werden Praxis, Herkunft und Bedeutung der einzelnen Kleiderordnungen aufgezeigt und können sogar praktisch (wie fühlt sich eine Burka an) ausprobiert werden."

Wenig Verständnis kommt auch von der muslimischen Frauenrechtlerin Seyran Ates, die befürchtet, dass die Lehrinhalte ein traditionelles Rollenbild der Frau im Islam verfestigen und gleichzeitig Frauen, die sich bewusst gegen eine Kopfbedeckung entschieden haben, ignorieren. "Mit der in der Kursbeschreibung verwendeten Sprache werden unkritisch die Weltanschauungen hinter der Bedeckung verniedlicht: Eine Gesellschaft, in der die Geschlechter weitestgehend voneinander getrennt sind", so Ates.

Kursbeschreibung:
Farbenfrohe Kopfbedeckungen machen neugierig auf ihre Trägerinnen. Die unterschiedlichen Farben, Formen, Bindetechniken und Materialien geben Hinweise auf die kulturellen Hintergründe. So trägt Aysche den Hijab, der ihr Haar und Hals bedeckt, Marinda bevorzugt den Chimar, der wie ein Cape Kopf und Schulter bedeckt. Andere Frauen tragen den Nikab, Tschador oder Al-Almira. Im Kurs werden Praxis, Herkunft und Bedeutung der einzelnen Kleiderordnungen aufgezeigt und können sogar praktisch (wie fühlt sich eine Burka an) ausprobiert werden.

Diese Veranstaltung wird durch die Landeshauptstadt Dresden gefördert. Die Teilnahme an diesem Kurs ist kostenfrei.

Der Veranstalter des umstrittenen Kurses, die Volkshochschule, will aber eigentlich das Gegenteil erreichen und mit der Veranstaltung, die durch die Landeshauptstadt Dresden gefördert wird, eigenen Angaben zufolge die Integration fördern und den Teilnehmern die islamische Kultur wertungsfrei näherbringen.

Das Burka-Verbot in Österreich im Detail: