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Verstößt diese Frau hier gegen das Burka-Verbot?

Heute Redaktion
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Aufregung am Dienstag in der Buslinie 5B: Eine Muslima verhüllte ihr Gesicht mit einem Mundschutz. Fahrgäste fragten sich, ob das erlaubt ist. "heute.at" klärt auf.

Seit 1. Oktober 2017 gilt in Österreich das viel umstrittene und heiß diskutierte Verhüllungsverbot. Bedeutet: Gesichter dürfen damit nicht mehr generell verhüllt werden. Die Identität einer Person muss jederzeit feststellbar sein.

Das Verbot betrifft alle Trägerinnen von Burkas oder Niqabs sowie Menschen, die ohne medizinische Notwendigkeit Atemschutzmasken tragen.

Gesetz stößt auf wenig Gegenliebe

Rund 50 Anzeigen und Hunderte Abmahnungen gab es seit Inkrafttreten des Verbots bis Ende März bereits. Doch auch wenn das sogenannte Burka-Verbot für viel Aufregung sorgte und auf wenig Gegenliebe stieß, die Behörden zeigen sich durchaus zufrieden.

Zwar komme es immer wieder vor, dass einzelne Personen über das Verbot aufgeklärt werden müssten, dennoch hält sich der Großteil der Bevölkerung in Österreich an das Gesetz.

Nun sorgt ein aktueller Fall in Wien erneut für Gesprächsstoff: So wurde am Dienstag eine Muslima im Bus der Linie 5B gesichtet, die ihren Mund mit einem Schutz verdeckt.

Fahrgäste wundern sich

Bei vielen Fahrgästen sorgte dies für Aufregung. Denn da das Gesicht der Frau verhüllt und damit nicht mehr eindeutig erkennbar war, hatte die Dame offensichtlich für einige Reisende gegen das Burka-Verbot verstoßen.

Doch stimmt das wirklich? Fest steht: Sollte die Frau aufgrund einer medizinische Notwendigkeit eine Atemschutzmaske tragen müssen (!), dann darf sie ihr Gesicht mit dem Schutz bedecken.

"Genehmigung" oder nicht?

Kann sie aber, im Falle einer Überprüfung, keine ärztliche "Genehmigung" für den Mundschutz vorweisen, hat die Frau gegen das Verbot verstoßen und macht sich damit strafbar.

Die Burka-Trägerin im Bus der Wiener Linien wurde nicht auf den Vorfall angesprochen. Nach wenigen Stationen stieg die Frau schließlich mit ihrem Kinderwagen aus. Auch dann ließ die Dame ihren Schutz auf dem Gesicht und spazierte verhüllt in einen Supermarkt.

(red)