Seit einigen Wochen schon soll der 10-Jährige in Pasching (Bez. Linz-Land) Probleme bereiten. Auf Videos soll zu sehen sein, wie der Bursch Fenster einwirft oder mit einem gestohlenen Feuerwehrauto im Ort unterwegs ist.
In einem Einkaufszentrum soll er sogar Sicherheitskräfte angespuckt, gekratzt und getreten haben. Jetzt will es die Gemeinde in der Nähe von Linz mit verstärkter Betreuung versuchen.
"Der Unmut im Ort ist sehr groß", erklärt Bürgermeister Markus Hofko (ÖVP) gegenüber dem "Kurier". Schließlich sei "bei uns ja jeden zweiten Tag etwas passiert". Worüber regt sich der Politiker auf? Seit vergangenem Jahr lebt der 10-Jährige in Pasching, da er in eine betreute Einrichtung übersiedelt wurde.
Laut seinen Betreuern würde eine neuerliche Übersiedlung des Burschen nur alte Wunden aufreißen. Reinhold Rampler, Gruppenleiter-Stellvertreter der Kinder- und Jugendhilfe Oberösterreich, erklärt, dass derzeit rund 10.000 Kinder mobil daheim betreut werden. Zirka 1.500 würden eine "volle Erziehung" erhalten, 600 davon seien bei Pflegeeltern und knapp 900 in Einrichtungen.
Um den 10-Jährigen möchte sich der Verein jetzt noch intensiver kümmern. Das Land hat ihm deshalb eine zweite 24-Stunden-Betreuungsperson organisiert.
"Das ist ein einzigartiges Kind, das einzigartige Probleme verursacht, da braucht es einzigartige Maßnahmen", betont Hofko, der diese Maßnahme unterstützt. Mit 10 Jahren ist der Bursch noch strafunmündig.
Rampler möchte jedenfalls keine Senkung des Strafalters: "Wir wollen eine persönliche Nachreifung ermöglichen." Trotzdem könne die Kinder- und Jugendhilfe nicht "garantieren, dass es keine Straftaten mehr gibt".
Wie "Heute" berichtet hat, stahl der 10-Jährige Mitte Juni mit einem gleichaltrigen Schüler auf einem abgesperrten Firmengelände mehrere Autoschlüssel aus den abgestellten Fahrzeugen.
Auf ihrer kriminellen Spritztour begingen sie gleich mehrere Diebstähle. Weiters sollen die Burschen dann in einem nahegelegenen Siedlungsgebiet das nächste Objekt der Begierde gefunden haben: ein Motorrad samt Schlüssel. Als sie das Bike starten wollten, stießen die Zehnjährigen allerdings auf ein Hindernis: Sie waren zu klein, um es zu fahren.