Welt

Bursch tötete Joel – jetzt spricht Vater des 6-Jährigen

Ein 14-Jähriger soll den sechsjährigen Joel in Pragsdorf (D) getötet haben. Im kleinen Dorf war der Teenager für sein aggressives Verhalten bekannt.

1/8
Gehe zur Galerie
    Ein 14-Jähriger soll den sechsjährigen Joel im deutschen Pragsdorf getötet haben. Im kleinen Dorf war der Teenager für sein aggressives Verhalten gegenüber Kindern bekannt.
    Ein 14-Jähriger soll den sechsjährigen Joel im deutschen Pragsdorf getötet haben. Im kleinen Dorf war der Teenager für sein aggressives Verhalten gegenüber Kindern bekannt.
    Stefan Sauer / dpa / picturedesk.com

    Hätte man Joels Tod verhindern können? Für Till K., den Vater des Sechsjährigen, ist die Antwort ziemlich klar: Ja. Es waren mit dem 14-jährigen Verdächtigen "Sachen im Vorfeld gelaufen, die man sich jetzt zusammenreimen kann, wo man sagt, man hätte vielleicht früher reagieren müssen", sagt der trauernde Vater zu RTL.

    Der festgenommene Förderschüler aus Pragsdorf in Mecklenburg-Vorpommern sei in der Vergangenheit durch aggressives Verhalten gegenüber anderen Kindern aufgefallen. Möglicherweise stehe die Tat damit im Zusammenhang, meinte am Dienstag auch Olaf Hildebrandt, Chefermittler der Mordkommission, vor Journalisten. Die Tat sei mit "derartiger Brutalität und Grausamkeit geführt worden, die einzigartig ist". Als Joel schwer verletzt gefunden worden sei, "da war ein Überleben nicht mehr möglich", so Hildebrandt.

    Familie K. kennt Joels mutmaßlichen Mörder. "Wir sind ein Dorf und ein Dorf hält ja eigentlich immer zusammen", sagt Till K. zu RTL. Auch andere Dorfbewohner kannten den 14-Jährigen – sie wussten, dass der Teenager in der Vergangenheit mehrfach Kinder mit einem Messer bedroht und von ihnen Geld gefordert hatte. Sie haben deshalb das Jugendamt und die Schule des Teenagers informiert. Passiert sei nichts – der Tatverdächtige war bis anhin nicht polizeibekannt gewesen.

    Die Behörden informierten am Dienstag auf einer Pressekonferenz. Das ist bis jetzt zum Fall bekannt:

    Die Tat

    Der sechsjährige Joel K. war am 14. September mit zwei Geschwistern zum Spielen ins Dorf, in dem rund 580 Menschen leben, gegangen, wo sie den 14-Jährigen trafen. Joels Geschwister gingen nach Hause, der Sechsjährige und der 14-Jährige blieben noch da.

    Als der als zuverlässig geltende Bub nicht zur vereinbarten Zeit nach Hause kam, meldeten die Eltern ihn als vermisst. Abends wurde er von Feuerwehrleuten mit schweren Stichverletzungen in einer Hecke am Bolzplatz gefunden.

    Der Tatort

    Der Bub lag bewusstlos in einem Versteck, das sich die Kinder dort gebaut hatten. "Der Fundort war wohl auch der Tatort", sagte der Chefermittler. Obwohl Rettungskräfte noch versuchten, Joel wiederzubeleben, wurde im Spital sein Tod festgestellt. Die Obduktion ergab, dass er an Stichverletzungen gestorben war.

    Die Ermittlungen

    Die Mordkommission befragte nach der Tat mehrmals zahlreiche Einwohner des kleinen Dorfes und suchte den Tatort weiträumig nach Spuren ab. Dabei wurden Fährtenhunde und Taucher eingesetzt und Bewegungsbilder erstellt. Viele der Bewohner beteiligten sich nach Joels Verschwinden an der Suche nach dem Sechsjährigen.

    Die Tatwaffe

    Die Polizei suchte sofort mit einem großen Aufgebot nach der Tatwaffe, einem Messer. Eine Wohnungsdurchsuchung beim Jugendlichen kurz nach der Tat konnte zunächst den Tatverdacht gegen ihn nicht erhärten. Das Messer wurde später in einem Gestrüpp in Tatortnähe gefunden.

    Die Beweise

    An dem Messer wurden neben Blutanhaftungen und Faserspuren des Opfers auch DNA-Spuren festgestellt, die höchstwahrscheinlich von dem Jugendlichen stammen. Bei Befragungen habe sich der 14-Jährige in Widersprüche verstrickt, sagte Chefermittler Hildebrandt.

    Gegen den am Dienstagvormittag festgenommenen Jugendlichen wurde Haftbefehl erlassen. Er sitzt in Untersuchungshaft. Die Polizei hofft, dass die weiteren Ermittlungen Erkenntnisse zum Motiv des Verdächtigen erbringen. Vor dem Haftrichter habe er auf Anraten seines Verteidigers geschwiegen.

    Till K. zeigt sich erleichtert und "glücklich", dass "ein Hauptverdächtiger gefunden wurde."

    1/50
    Gehe zur Galerie
      <strong>19.05.2024: "Nicht sinnvoll" - AKH-Arzt weist Corona-Impfopfer ab.</strong> Die Wienerin Gabriela B. hat durch die Covid-Spritze einen Impfschaden erlitten und leidet an den Folgen. Ein Arzt wies sie bei einer Behandlung ab. <strong><a data-li-document-ref="120035628" href="https://www.heute.at/s/nicht-sinnvoll-akh-arzt-weist-corona-impfopfer-ab-120035628">Die ganze Story &gt;&gt;</a></strong>
      19.05.2024: "Nicht sinnvoll" - AKH-Arzt weist Corona-Impfopfer ab. Die Wienerin Gabriela B. hat durch die Covid-Spritze einen Impfschaden erlitten und leidet an den Folgen. Ein Arzt wies sie bei einer Behandlung ab. Die ganze Story >>
      privat