Österreich

Bursch trat in Bim Betrunkenen nieder

Heute Redaktion
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Nach einem Gewaltexzess in einer Wiener Straßenbahn ist ein 20-jähriger Elektriker-Lehrling am Montag im Straflandesgericht wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung zu 21 Monaten teilbedingter Haft verurteilt worden. Zudem muss erdem 38-Jährigen 10.000 Euro an Schmerzengeld und Entschädigung für die ärztlich attestierte Verunstaltung zahlen.

Nach einem ist ein 20-jähriger Elektriker-Lehrling am Montag im Straflandesgericht wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung zu 21 Monaten teilbedingter Haft verurteilt worden. Zudem muss er dem 38-Jährigen 10.000 Euro an Schmerzengeld und Entschädigung für die ärztlich attestierte Verunstaltung zahlen.

Der Bursche hatte am frühen Abend des , der ihn und seine Freundin belästigt und provoziert hatte.

Video: 38-Jähriger provozierte

Wie auf dem Video-Material, das die Wiener Linien der Justiz übermittelt hatten, deutlich zu sehen war, näherte sich der sichtlich angeheiterte 38-jährige Mann, der sich am Donauinsel-Fest mit rund zwei Promille Alkohol angetrunken hatte, dem sitzenden jungen Pärchen. Minutenlang redete er auf den jungen Elektriker ein, griff nach seiner Hand, ließ diese nicht mehr aus, machte Bemerkungen über dessen Freundin und versetzte dem 20-Jährigen schließlich einen nicht allzu festen Schlag ins Gesicht.

Brutale Reaktion

Der muskelbepackte, durchtrainierte Bursche versetzte daraufhin dem Mann zunächst im Aufstehen einen kräftigen Faustschlag mitten ins Gesicht und dann mit dem rechten Bein einen High-Kick in Kopfhöhe, was den Betrunkenen zu Fall brachte. Dem am Boden Liegenden trat der 20-Jährige dann noch mit einem wuchtigen Front-Kick ins Gesicht.

Opfer ist entstellt

Der 38-Jährige erlitt unter anderem eine Jochbein-, Augenhöhlen-und Oberkiefer-Fraktur. Da es sich teilweise um verschobene Brüche handelte, hat der in einem Pharma-Unternehmen Angestellte seither unter asymmetrischen, irreparablen Gesichtszügen und einer teilweisen Gesichtslähmung zu leiden. Zudem ist die Sehleistung des linken Auges erheblich eingeschränkt.

Fahrgäste reagierten nicht

Die Richterin fand auch das Verhalten der anderen Fahrgäste nicht nachvollziehbar, die den Schwerverletzten einfach in der voll besetzten Tram liegen und seinem Schicksal überlassen hatten, während der 20-Jährige mit seiner Freundin sich entfernte. "Kein Mensch hat dort ein Ohrwaschl gerührt. Jeder hat heut' ein Handy, aber erst nach sieben Minuten hat einer den Notruf gewählt", stellte Zwangsleitner kopfschüttelnd fest.

Der Schöffensenat verhängte am Ende 21 Monate Haft, davon sieben Monate unbedingt. Zudem 10.000 Euro an Schmerzengeld und Entschädigung. Das von der Staatsanwaltschaft akzeptierte Urteil ist nicht rechtskräftig, der 20-Jährige erbat Bedenkzeit.