Die Walz ist in Corona-Zeiten eine besondere Herausforderung: Das mussten die beiden Zimmermänner Peter Becker und Leon Bähr aus Deutschland bei ihrer Wanderschaft feststellen. Die Beiden sind schon länger auf der Reise und müssen sich ohne Geld durchschlagen. Dieses Mal verschlug es Becker und Bähr nach Loosdorf.
Bei SP-Bürgermeister Thomas Vasku holten sie sich ihren Stempel für ihr Wanderbuch ab. Dies enthält auch gleichzeitig ihre Arbeitszeugnisse und gilt als offizielles Dokument. Sie erzählten dem Ortschef, dass sie bei ihrer Rückreise aus Bulgarien zwei Wochen in Quarantäne verbringen mussten. "Wir waren im Zimmer einer Jugendherberge eingeschlossen. Ich konnte jeweils das Essen für eine ganze Woche bestellen, fehlte etwas, dann musste ich mit dem auskommen was da war“, berichtet Zimmermann Leon Bähr von seinen Covid-19 Erfahrungen.
Sonst haben sie sich mit kleineren Tätigkeiten durchgeschlagen. "Einmal durften wir bei der Weinlese helfen", sagt Becker. Ihre Walz muss über 3 Jahre dauern. Während der gesamten Reisezeit dürfen sie einen Bannkreis von 60 km um ihren Heimatort nicht betreten, auch nicht im Winter oder zu Feiertagen, für Transport oder Unterkunft darf kein Geld ausgegeben werden. Zuletzt halfen sie tatkräftig bei der Weinlese mit, der weitere Weg führt nun Richtung Osten.
„Es ist schön zu sehen, dass Tradition und Handwerkskunst auch in diesen herausfordernden Zeiten gelebt werden. Ich wünschen ihnen noch viel Glück auf ihrer weiteren Reise", freut sich Bürgermeister Vasku über den Besuch der zwei Wandergesellen.