Politik

Burschen bummelten unter Polizeischutz

Heute Redaktion
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Mit deutlich mehr Teilnehmern als an normalen Mittwochen ist am Mittag der traditionelle "Couleurbummel" der Burschenschafter an der Uni Wien über die Bühne gegangen. Rund 30 Korporierte trafen im Arkadenhof der Uni auf zahlreiche Gegendemonstranten und ein starkes Polizeiaufgebot.

Mit deutlich mehr Teilnehmern als an normalen Mittwochen ist am Mittag der traditionelle "Couleurbummel" der Burschenschafter an der Uni Wien über die Bühne gegangen. Rund 30 Korporierte trafen im Arkadenhof der Uni auf zahlreiche Gegendemonstranten und ein starkes Polizeiaufgebot.

Da der traditionelle Treffpunkt auf der Rampe vor der Uni bereits von Gegendemonstranten "besetzt" war, wählten die Burschenschafter diesmal den Hintereingang und positionierten sich am Rasen im Arkadenhof - mit etwas Respektabstand zum Siegfriedskopf, dem mittlerweile unter einem Glassturz stehenden umstrittenen Denkmal für die gefallenen Studenten und Lehrenden des Ersten Weltkriegs. Zwischen "Burschis" und "Antifa" (so die Bezeichnungen der Gruppen durch sich selbst bzw. die jeweils anderen) stellte sich die Polizei - Aufmarsch und Protest verliefen friedlich.

Die Burschenschafter - verstärkt durch einige Frauen - beschränkten sich auf stille Anwesenheit und machten vereinzelt Selfies. Ihre Gegner widmeten ihnen Sprechchöre. Nach 15 bis 20 Minuten war der beiderseitige Aufmarsch vorbei.

Für das größere Interesse diesen Mittwoch sorgte der Beschluss der ÖH, sich für ein Uni-Rektor gegen Verbot

Der Rektor der Universität Wien, Heinz W. Engl, wird den Burschenschaftern das Tragen ihrer Uniformen nicht verbieten. "Für eine solche Vorgangsweise gäbe es keine rechtliche Basis. Die Universität Wien will und kann ihren Studierenden keine Bekleidungsvorschriften machen, solange sie sich im Rahmen der Gesetze bewegen", so Engl.
Großes Interesse nach ÖH-Beschluss

Der "Couleurbummel" der Burschenschafter findet traditionell jeden Mittwoch Mittag statt. Im Regelfall treffen sich dazu jedoch nur eine Handvoll Korporierter, Gegendemonstranten und Polizei. Einzig am Beginn des Studienjahrs ist der Andrang etwas größer, wenn einander die neuen Generationen von "Burschis" und "Antifas" beschnuppern.