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Bus-Video manipuliert: "Wir fahren nach Auschwitz"

Heute Redaktion
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Die deutsche Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Volksverhetzung gegen einen 29-Jährigen aus der Rechten-Hochburg Bautzen. Er soll ein Video, in dem ein Busfahrer Flüchtlinge begrüßt so manipuliert haben, dass die vermeintliche Durchsage "Wir fahren nach Auschwitz" zu hören ist.

Die deutsche Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Volksverhetzung gegen einen 29-Jährigen aus der Rechten-Hochburg Bautzen. Er soll ein Video, in dem ein Busfahrer Flüchtlinge begrüßt so manipuliert haben, dass die vermeintliche Durchsage "Wir fahren nach Auschwitz" zu hören ist.

Bereits im März 2016 soll der Verdächtige das Video auf Facebook hochgeladen haben. Es zeigt einen Busfahrer, zu hören ist die lautstarke Durchsage "Alle Ausländer sofort einsteigen. Wir fahren nach Auschwitz". Doch der Schein trügt, denn der Beitrag ist manipuliert.

Das sagte der Busfahrer wirklich

In Wirklichkeit begrüßte der Busfahrer die Flüchtlinge freundlich: "I have an important message for all people from the whole world in this bus. Welcome to Germany, welcome to my country. Have a nice day." ("Ich habe eine wichtige Botschaft an all die Menschen aus der ganzen Welt in diesem Bus. Herzlich willkommen in Deutschland, herzlich willkommen in meinem Land. Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.") Die herzerwärmende Aktion wurde 2015 in ganz Deutschland medial aufgegriffen.

Durch eine Zeitungsanfrage wurde die Polizei auf die manipulierte und in ein Hassvideo verwandelte Aufnahme aufmerksam. Die verwendete Tonspur stammt aus einem anderen Hassvideo, das 2015 in sozialen Netzwerken entdeckt worden war.

Verdächtiger soll zuvor Flüchtling bedroht haben

Nun wird ermittelt, ob der 29-Jährige die Tonspur selbst manipuliert oder nur das Video gepostet hat. Der Verdächtige ist polizeibekannt, er soll Anfang November einen Flüchtling aus Libyen mit einer Schreckschusspistole bedroht haben.