Österreich

Busfahrer fürchten Mödlinger HTL-Schüler

Heute Redaktion
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Dass Busfahrer sich gelegentlich über Fahrgäste ärgern müssen, ist nicht neu. Dass sich einige Postbus-Lenker jedoch nicht mehr zur HTL in Mödling trauen, ist ein Armutszeugnis für die Schüler dieser Lehranstalt. Rangeleien vor der Schule und Vandalismus gegen Busse und deren Lenker stehen an der Tagesordnung. Nun sollen die Busse videoüberwacht werden.

Dass so mancher Busfahrer den Weg zur HTL Mödling scheut, ist ob der Youtube-Videos nicht verwunderlich: Teils hunderte Schüler drängen gleichzeitig in einen Bus, der gerade einmal einen Bruchteil der Schüler transportieren kann. Dabei kommt es regelmäßig zu Rangeleien vor den Türen der Busse - und zu Verletzungen bei Schülern.

Verletzter Lenker, beschädigte Fahrzeuge
Neu ist, dass auch die Busfahrer selbst um ihre Gesundheit fürchten müssen. Einer der Lenker bekam vor Weihnachten einen Schneeball mit derartiger Wucht ins Gesicht geschossen, dass er davon am Auge verletzt wurde. Dass dies kein Einzelfall bleiben könnte, zeigt die Gewaltbereitschaft mancher Schüler, die regelmäßig gegen Karosserie und Türen der Busse treten und schlagen.

"Wir mussten einige Busse aus dem Verkehr ziehen, weil einige Armaturenbretter mit Wasser völlig durchtränkt waren", erklärt Postbus-Verkehrsleiter Hermann Gross gegenüber orf.at den Ernst der Lage. Und fügt an, dass es viel Überredungskunst braucht, die Lenker wieder zur HTL zu schicken: "Einige wollten nicht mehr hinfahren, weil sie Angst hatten."

Gestaffelte Unterrichtszeiten zur Entlastung
Während sich Schulsprecher Markus Watschinger dagegen wehrt, alle Schüler über einen Kamm zu scheren, will der Direktor einer der größten Schulen Europas die Vorfälle im Unterricht aufarbeiten lassen. Auch über eine Staffelung der Unterrichtszeiten will Direktor Harald Hrdlicka nachdenken, um den Andrang auf die Busse zu verringern.

Postbus-Chef Gross will umgehend handeln und Kameras in den Bussen anbringen lassen. "Wenn die ersten Schüler merken, dass das hier überwacht wird, wird Ruhe einkehren", ist Gross überzeugt.