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Bushido: "Sehe keine übertriebene Provokation"

Heute Redaktion
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Bild: DPA

Gezielte Beleidigung oder ausgeklügeltes Marketing? Mit seinen jüngsten Ausfällen hat der Rapper Bushido wohl eine rote Linie überschritten. Seine schwulenfeindlichen Ausfälle gegen Berlins Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und die Tötungsfantasien gegen Oliver Pocher oder Claudia Roth haben den Rapper wieder in die Schlagzeilen gebracht. In der "ZiB24" im ORF nahm der Rapper dazu Stellung.

hat der Rapper Bushido wohl eine rote Linie überschritten. Seine schwulenfeindlichen Ausfälle gegen Berlins Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und die Tötungsfantasien gegen Oliver Pocher oder Claudia Roth haben den Rapper wieder in die Schlagzeilen gebracht. In der "ZiB24" im ORF nahm der Rapper dazu Stellung.

Die Betroffenen wollten wegen des Titels "Stress ohne Grund" Strafantrag stellen, Wowereit hat dies bereits getan. Einige der betreffenden Stellen: "Ich will, dass Seran Tören ins Gras beißt." An einer anderen Stelle heißt es: "Ich schieß' auf Claudia Roth und sie kriegt Löcher wie ein Golfplatz." Außerdem rappt Bushido: "Du Schwuchtel wirst gefoltert." Im ORF-Interview sah Bushido aber keine "übertriebene Provokation".

"Alle Menschen, die da erwähnt werden, haben einen bestimmten Hintergrund. Frau Roth und Herr Tören haben sich in den letzten Monaten sehr, sehr oft auch extrem beleidigend gegenüber mir geäußert in der Öffentlichkeit", rechtfertigte sich Bushido. Er sei "Antisemit" und "Proll-Arschloch" betitelt worden. Im Gegensatz zu den Betroffenen könne er aber in seiner Rolle als Musiker verschwinden und dies so aufarbeiten - "man muss damit leben, dass ein gewisses Feedback von meiner Seite aus kommt".

Tötungsabsichten sehe er selbst keine in seinen Zeilen und auch in seiner Musik werde "kein schlechter Geschmack an den Tag gelegt". Bushido liege es auch fern, diese Personen "als Mensch" in irgendeiner Form anzugreifen. Auf die Frage von ORF-Moderatorin Lisa Gadenstätter, ob solche Texte überhaupt in Lieder vorkommen sollten, wirkte der Rapper genervt: "Sie sind nicht in der Lage, diese Art von Musik richtig zu definieren."

"Jetzt müssen Sie aber aufpassen, was Sie sagen"

Sich selbst empfinde Bushido als sehr gutes Vorbild für Jugendliche, "aber meine Texte nimmt niemand zum Vorbild. Wenn Sie das glauben, leben Sie echt hinterm Mond". Entschuldigen werde sich der Rapper jedenfalls nicht, aber sollten sich Roth oder Tören entschuldigen, könne man über alles reden. Kurz und knapp wurde Bushido, als es um andere Themen ging. Im Mai hatten Fahnder Wohn- und Geschäftsräume des Musikers in Berlin und im Umland wegen des Verdachts einer Steuerstraftat durchsucht, außerdem werden dem Rapper Verbindungen zum Abou-Chaker-Clan nachgesagt.

Bei Gadenstätters Erwähnung der Vorwürfe der Staatsanwaltschaft von "mafiösen Strukturen" mit Schutzgelderpressung, Körperverletzung, Geldwäsche und Waffenhandel reagierte Bushido ungehalten. "Jetzt müssen Sie aber aufpassen, was Sie sagen. Sonst gibt's Post vom Anwalt", so der Rapper kurz vor Ende der Interviews.