Österreich

Bezirkschef verärgert über "Abzocke" beim Shopping

Heute Redaktion
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Seit Herbst dürfen Kunden auf einem Parkplatz in Floridsdorf nicht direkt von Shop und Shop fahren. Wer erwischt wird, muss künftig 239 Euro zahlen, Bezirkschef Georg Papai spricht von "Abzocke".

Das Gewerbegebiet auf dem ehemaligen Grund der Floridsdorfer Schicht-Fabrik ist für viele Anrainer ein beliebter Nahversorger. Auf den beiden Einkaufsbereichen befinden sich eine Tankstelle, ein Shop für Büromaterial sowie mehrere Supermärkte. Seit Jahren gilt hier zwar ein Durchfahrtsverbot, doch bis vor kurzem konnten die Einkäufer hier dennoch straffrei über den Parkplatz von einem Geschäft zum anderen fahren. Damit ist nun offenbar Schluss.

Zufahrt nur noch über Donaufelder Straße und Angyalföldstraße

Seit November soll die Eigentümergruppe der beiden Geschäftsflächen links und rechts des Schichtwegs ein Durchfahrtsverbot eingeführt und ein Abschleppunternehmen mit der Überwachung der Zone beauftragt haben. Die Folge: Ein direktes Anfahren ist mehr möglich, stattdessen müssen die Einkäufer den langen Umfahrtsweg über Donaufelder Straße und Angyalföldstraße nehmen (siehe Grafik).

Die (roten) Abkürzungen sind verboten, die Kunden müssen die (grüne) längere Strecke über die Donaufelder Straße und die Angyalföldstraße nehmen.

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(Bild: Google Maps)

Fast 240 Euro Strafe bei unerlaubter Durchfahrt

Kunden, die Abkürzung weiterhin nutzen oder das Durchfahrtsverbot einfach übersehen, würden vom Anwalt des Eigentümers im Zuge einer Unterlassungserklärung mit 239,82 Euro zur Kasse gebeten. Wird gezahlt, verzichtet der Eigentümer dafür auf eine Besitzstörungsklage.

Bezirkschef kritisiert "Abzocke"

Für der Floridsdorfer Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ) absurd: Rechtlich sei es natürlich zulässig, dass der Grundeigentümer ein Durchfahrtsverbot erlässt, fair oder gar kundenfreundlich sei dieses Verhalten aber nicht. Zudem sei das Fahrverbot auch nur unzureichend ausgeschildert und damit leicht zu übersehen.

"Die Situation vor Ort ist irreführend und in meinen Augen eine dreiste Abzocke der Floridsdorferinnen und Floridsdorfer", so Papai. Um eine Lösung für die Anrainer zu finden, will der Bezirkschef möglichst rasch das Gespräch mit der Eigentümergruppe suchen.

MA46 soll Aufhebung der Fahrverbots prüfen

"Ich werde Kontakt mit den Geschäftsmietern aufbauen und versuchen, gemeinsam auf den Grundstückseigentümer Druck auszuüben, diese Abzocke zu unterlassen. Weiters werde ich die MA 46 – Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten prüfen lassen, ob die Anerkennung der Zu- und Auffahrt abgesprochen werden kann", so Papai. (lok)