Fussball

Canadi: "Man dreht bei Rapid an den falschen Schrauben"

Der ehemalige Rapid-Trainer Damir Canadi kritisierte am Montag die Hütteldorfer Klub-Bosse.

Erich Elsigan
Damir Canadi
Damir Canadi
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Von November 2016 bis April 2017 saß Damir Canadi auf der Rapid-Trainerbank. Mit mäßigem Erfolg. Nach 17 Pflichtspielen und einem enttäuschenden Punkteschnitt von nur 0,88 Zählern pro Partie war Schluss.

Was dem 52-Jährigen Jahre danach sauer aufstößt: In Hütteldorf habe man aus der erfolglosen Zeit wenig gelernt. "Man dreht nicht an den richtigen Stellschrauben. Es sind noch die selben Leute, die den Verein weiterhin führen. Das kritisiere ich", fand der Ex-Coach am Montag in der "Sky"-Sendung "Talk und Tore" deutliche Worte. "Es liegt nicht immer an der sportlichen Führung, am Sportdirektor, an den Spielern. Ich weiß, wie es bei Rapid ist. Das muss man ganz klar ansprechen."

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    Canadi weiter: "Es sind die selben Leute dort und ich denke, dass dort immer Energie drinnen ist, was für die Spieler echt nicht leicht ist. Die müssen extremen Druck aushalten. Man hat das Gefühl, man muss immer für die Rapid-Fans spielen. Das soll auch so sein, aber es ist wichtig, dass man sich auf Fußball konzentriert."

    Ein weiterer Kritikpunkt: "Man darf sich nicht zufriedengeben, wenn man einmal Zweiter wird. Man versucht das immer irgendwie auszureden. Man geht nicht dorthin, wo man wirklich was tun muss. Es ist nicht immer leicht beim SK Rapid Wien."

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      Das Zauberwort sei "Geduld". "Man braucht Zeit. Wenn mal Stabilität gegeben ist, dann kommt auch Erfolg", sagt Canadi. "Leider werden aber viele andere Menschen sehr nervös. Sie wollen alle Erfolg haben und in den nächsten zwei Monaten gleich mal Meister werden. So funktioniert es nicht."

      "Red Bull hat es vorgemacht"

      Wie es klappt, zeigt Serien-Champion Salzburg. "Red Bull hat uns vorgemacht, wie Erfolg richtig geplant werden kann. Und daran sollten wir uns mal halten und vom eigenen Ego runtersteigen. Das ist für jeden Verein in Österreich wichtig. Was in der Vergangenheit passiert ist, interessiert keinen mehr. Es geht um den Ist-Zustand der sportlichen Entwicklung. Wo steht die Mannschaft heute? Ist Rapid so gut? Wenn ich auf den linken Außenverteidiger schau, ohne irgendwen anzugreifen, da fehlen einfach ein paar Positionen in dieser Mannschaft, damit sie um die Meisterschaft mitspielen können. Da darf man sich nicht selbst irgendwo stark reden."

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