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Captain Sparrow segelt wieder mit Rückenwind

Mit Salazar muss sich Captain Sparrow mit seinem bislang schlimmsten Gegner schlagen.

Heute Redaktion
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Denn weder Hector Barbossa, Davy Jones oder die Marine des britischen Empires waren derart gefährlich und scheinbar unüberwindbar. Doch Jack Sparrow (wie immer großartig in seiner Paraderolle) hat die bösen Geister, die ihm an den Kragen wollen, diesmal selber zu verantworten.

Als blutjunger Pirat war er hauptverantwortlich dafür, dass Captain Armando Salazar (Javier Bardem, etwas zu viel CGI, aber dennoch furchteinflößend) und seine Crew kentern und für die vermeintliche Ewigkeit verflucht im Teufelsdreieck gefangen sind.

Salazar war zu diesem Zeitpunkt drauf und dran, die Karibik von allen Piraten zu säubern. Seither sinnt der verfluchte "Schlächter der Meere" blutige Rache.

Neue Gefährten für Jack

Die wird ihm, wie schon erwähnt, durch einen dummen Fehler ermöglicht. An einem Tiefpunkt angelangt, tauscht er seinen Kompass gegen eine Flasche Rum. Dieser Rauschhandel fällt ihm schlussendlich fast auf den Kopf.

Doch ohne übermächtigen Bösewicht gäbe es kein Abenteuer, in das sich Jack Sparrow gemeinsam mit seiner Crew, die sich ebenfalls aus altbekannten Seebären zusammensetzt, stürzen könnte. Begleitet werden die Piraten von der Astronomin Carina Smyth (wunderhübsch und smart, Kaya Scodelario) und Henry Turner (auch wunderhübsch und smart, Brenton Thwaites), dem Sohn von Will und Elizabeth Turner.

Aus verschiedenen Beweggründen machen sie sich auf die Suche nach dem geheimnisvollen, magischen Dreizack, mit dem sich die Macht des Ozeans beherrschen lässt. Natürlich mischt sich auch Captain Barbossa wieder in das Abenteuer ein.

Sparrow mit Rückenwind

So viel sei zur Handlung des fünften Teils der "Pirates of the Caribbean" verraten, ohne zuviel vom Plot auszuplaudern. Nach dem etwas mauen vierten Teil "Fremde Gezeiten" wollte man der Reihe wieder etwas mehr Fahrtwind in die Segel blasen.

Und das hat man durchaus geschafft. Die Story macht durchaus Sinn und wird wie schon in den vorangegangenen Teilen mit zahlreichen, oft minutenlang dauernden Actionsequenzen garniert recht flott erzählt.

Gleich zu Beginn überfallen Jack und seine Crew eine Bank. Doch statt dem Tresor wird das gesamte Geldinstitut mit einem Pferdegespann durch das Hafenstädtchen St. Martin gezogen. Eine karibische Verfolgungsjagd, bei der sich der Kinobesucher durchaus auch auf einer Achterbahn in Disney World wähnen könnte. Im Lauf der kurzweilig gestalteten zwei Stunden folgen noch weitere solcher Szenen.

Optische Naturgewalt

An CGI-Effekten wurde nicht gespart, doch bei dem farbenprächtigen Abenteuer stört das absolut nicht. Salazar und seine Mannschaft wurden großartig in Szene gesetzt. Positiv erwähnt seien auch die Zombie-Haie, die Jack auf den Hals gehetzt werden.

Um die optische Gewalt in voller Pracht genießen zu können sollte man sich den Film unbedingt in einem IMAX-Kino (zumindest aber in 3D) ansehen. Denn genau dafür wurde er schließlich produziert.

Mit Captain Jack Sparrow wurde Johnny Depp seine Paraderolle auf den Leib geschneidert. Das unverständliche Genuschel, das Rollen der schwarzgeschminkten Augen und die Bewegungen des scheinbar knochenlosen Körpers haben auch im fünften Teil noch ihren Charme.

Durch die neuen Charaktere Carina Smyth und Henry Turner erfährt der Cast eine zusätzliche Aufwertung, die sich positiv auf das Gesamtbild des Filmes auswirkt. Mit Javier Bardem konnte zudem ein erfahrener Bösewicht für eben so eine Rolle gewonnen werden. Wie eingangs schon erwähnt versteckt er sich zwar hinter einer CGI-Maske, doch das mindert seine Wert für die Story nicht.

Natürlich darf Geoffrey Rush als Captain Barbossa nicht unerwähnt bleiben. Der Australier spielt wie immer den Vermittler zwischen den Fronten, der nur seinen eigenen Vorteil im Sinn hat. Und das macht er großartig.

Fazit

Wer nach dem vierten Teil gedacht hat, die "Fluch der Karibik"-Reihe ist ein altes Schiff, das danke eines Lecks immer mehr Wasser aufnimmt und dem sicheren Untergang entgegentuckert, der wird mit "Salazar's Rache" eines Besseren belehrt.

Schnell, witzig, nicht zu tiefsinnig, bunt. Perfekte Familienunterhaltung für einen frühsommerlichen Kinobesuch. Genau dieser gestellte Anspruch wird auch erfüllt. (baf)