Österreich

Caritas-Besuch startet ungewollt Abschiedstour

Heute Redaktion
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Eigentlich sollte es "nur" ein Besuch von zwei Caritas-Einrichtungen in Ottakring sein. Tatsächlich war es wohl der Beginn von Michael Häupls Abschiedstour als Wiener Bürgermeister.

Zusammen mit Caritas-Präsident Michael Landau und Generalsekretär Klaus Schwertner besuchte Wiens (Noch-)Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) am 3. April zwei Einrichtungen der Caritas in Häupls Heimatbezirk Ottakring.

Dabei zeigte sich Häupl von den Projekten – dem Beschäftigungsprojekt ArbeitsRaum und dem Wohnhaus für junge wohnungslose Menschen JUCA – beeindruckt. "Die Einrichtungen der Caritas haben Vorbildfunktion. Es ist außerordentlich wichtig, den jungen Menschen nicht nur ein Dach über dem Kopf zu geben, sondern ihnen auch Perspektiven für ihre Zukunft aufzuzeigen. Jeder von uns kann in eine Krisensituation geraten, die Caritas schaut nicht weg, sondern bietet Unterstützung und Hilfe", betonte Häupl.

Letzter Besuch als Bürgermeister

Es war wohl das letzte Mal, dass Häupl als amtierender Bürgermeister in den Einrichtungen der Caritas vorbeischaute. Dessen bewusst war sich wohl auch Caritas-Präsident Michael Landau, der schon Worte des Abschieds an den scheidenden Bürgermeister richtete.

"Michael Häupl steht für mich für eine Politik, die mit Anstand und Haltung zu tun hat. Er hat davon nicht nur geredet, sondern er hat beides auch gelebt. Wien ist auch deshalb eine der lebenswertesten Städte der Welt, weil hier auf alle Menschen geachtet wird – auf obdachlose Menschen ebenso wie auf jene, die alt und pflegebedürftig sind. Auch Menschen mit Behinderung und Familien in Not. Dieser Einsatz macht das soziale Herz Wiens aus. Dafür Danke, alles Gute und Gottes Segen".

Landau lässt Häupl nur ungern ziehen

Wie die APA berichtet, ergänzte Landau, dass er den "geschätzten Herrn Bürgermeister" nur ungern ziehen lasse. Als Dankeschön für die gute Zusammenarbeit überreichte er Häupl ein T-Shirt der "Young Caritas" mit "Forever Young"-Aufdruck sowie eine Flasche Wein aus einem Caritas-Projekt im Weinviertel.

Wein und ein Leiberl für Häupl

Häupl zeigte sich über der Geschenke gerührt. Dass der Medientermin zu einer "Form von Abschiedsbesuch" wurde, habe er nicht gewollt, weil er ja bis zum 24. Mai noch voll arbeite. Den Dank für die Zusammenarbeit und die guten Gespräche gab Häupl zurück und ergänzte: "Sie verhindern das tendenzielle Verblöden in der Politik." (lok)