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Casey Affleck äußert sich zu Belästigungsvorwürfen

Der Bruder von Ben Affleck wurde vor einem Jahr von zwei Arbeitskolleginnen der sexuellen Belästigung beschuldigt.

Heute Redaktion
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Eine Kamerafrau und eine Produzentin hatten Casey Affleck vergangenes Jahr beschuldigt, sie am Set von "I'm Still Here" (2010) sexuell belästigt zu haben. Zum Prozess kam es allerdings nie, in beiden Fällen hatte man sich außergerichtlich geeinigt.

Nun sprach Casey Affleck in einem Interview über die Vorwürfe und gibt zu damals selbst einige Fehler gemacht zu haben. "Es wurde viel gefeiert. Da der Film eine Art Mockumentary war, haben wir einfach alles aufgenommen", so Affleck im "Armchair Expert"-Podcast. "Meine Intention war es, dass die Crew ein Teil des Films war. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ihnen das bewusst war."

"Es war etwas, dass ich lernen musste"

Für das "unprofessionelle Arbeitsklima", das damals herrschte, gibt sich der Schauspieler selbst die Schuld. "Ich denke, es war etwas, dass ich lernen musste. Ich war schließlich der Produzent. Dass heißt, ich war praktisch der Boss."

Dass seine Kolleginnen mit der damaligen Situation nicht klar kamen, kann der Schauspieler in gewisser Weise nachvollziehen. "Ich wollte das Ganze wirklich unterstützen, aber ich hatte das Gefühl, dass es wohl das Beste ist, wenn ich schweige."

Es sei "hart", in dieser Zwickmühle zu stecken, erklärt Affleck: "Vor allem, wenn du die Seite, die am wütendsten erscheint, wirklich schätzt und unterstützen willst, aber die Wut auf dich gerichtet ist."

Casey ist ein Befürworter von #MeToo

Im Interview betont Casey, dass er zu 100 Prozent die #MeToo-Bewegung unterstütze. "Die Werte der #MeToo-Bewegung befinden sich im Herzen meines Wesens. Sie sind in meinem Wertesystem verwurzelt, da ich von einer Mutter großgezogen wurde, die uns 'Ein Duke kommt selten allein' nicht anschauen ließ, als wir acht Jahre alt waren, weil es sexistisch war", erzählt er.

Der Regisseur könne nicht verstehen, dass nicht alle Leute hinter der feministischen Bewegung stehen würden: "Es ist absurd, dass es Leute gibt, die sagen, dass sie nicht an Gleichheit glauben und dass die Arbeitswelt ein gefährlicher Ort für gewisse Leute sein sollte und nicht für andere."

(lm)