Österreich

Casinos-Boss: Luxus-Dienstwagen vor Pension

Heute Redaktion
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Karl Stoss (60) wurde in seinem Dienst-Mercedes in Wien-Landstraße geknipst.
Karl Stoss (60) wurde in seinem Dienst-Mercedes in Wien-Landstraße geknipst.
Bild: Sabine Hertel, kC - Montage

Karl Stoss soll sich vor seinem Abgang aus der Casinos-Chefetage einen nagelneuen Mercedes genehmigt haben. "Teil seines Vertrags", so der Konzern.

Ist die Pensionierung ein Fall „für nichts geht mehr"? Zumindest für Ex-Casinos-Boss Karl Stoss (60) nicht. Wenige Tage bevor er aus der Geschäftsführung ausschied, bestellte er einen neuen Mercedes.

"Abgang versüßt"

Die Vorwürfe kommen auf der Überholspur daher: „Karl Stoss hat sich den Abschied von den Casinos ganz schön versüßt und sich vor seinem Abgang im Juli noch rasch selbst einen Dienstwagen genehmigt", schreibt ein Informant, der „Heute" in der vergangenen Woche einen USB-Stick mit Dateien über den früheren Casinos-Austria-Chef (er schied per 30. Juni aus dem Management aus, Nachfolger Alexander Labak ist aber schon im Amt) per Post zukommen ließ.

Leasing-Mercedes im Wert von 90.999 Euro

Auf dem Datenträger sind vier Fotos, die Stoss am Steuer eines Mercedes GLE 350d AMG (Wert mit den von Stoss georderten Extras: 90.999 Euro, inkludierte Kilometerleistung: 25.000 pro Jahr) zeigen. Beigefügt ist der Postsendung zudem auch ein Textdokument.

Geknipst wurden die Bilder offenbar unweit der Casinos-Zentrale in Wien-Landstraße, Stoss sitzt selbst am Steuer, sein Sakko ist hinter dem Fahrersitz sauber aufgehängt. Ein „erboster Steuerzahler" will von „Heute" wissen, „warum ein Unternehmen, das zu einem Drittel in öffentlicher Hand ist, einem hochbezahlten und üppig abgefertigten Manager noch rasch einen neuen Leasing-Mercedes genehmigt?"

Informant: "Stoss hat Luxuspension"

Es dürfte sich um einen Insider handeln, der ausrechnete, dass Stoss' Pension knapp an seinem letzten Aktivbezug von 550.000 Euro jährlich (60 % des letzten Jahresbruttogehalts plus Durchschnitt der Boni der letzten fünf Jahre) schrammt.

Casinos stellen klar: "Kein Geschenk, sondern Teil des Vertrags"

Auf "Heute"-Anfrage weist Martin Himmelbauer seitens Casinos Austria einen vermeintlichen Dienstwagen-Skandal houchtourig vom Tisch: „Karl Stoss hat keineswegs ein Geschenk bekommen, das Gegenteil ist der Fall. Auch nach seinem Ausscheiden aus der Geschäftsführung wird er als Konsulent Projekte zu Ende bringen, ein Dienstwagen ist Teil seines Vertrages. Er ist permanent für uns im Einsatz."

Zum „Kurier" sagte Stoss im Sommer zwar: „Ich gehe nur ab und zu ins Büro. Im Juli war ich in Summe zwei Stunden dort", doch laut dem Glücksspielkonzern fliegt der 60-Jährige mitunter bis nach Australien, um Projekte zu finalisieren. Wie auch immer – eines jedenfalls ist Fakt: Den Weg zum Flughafen muss er zumindest nicht mit der Bahn bewältigen …

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