Wirtschaft

Causa Hypo: Kulterer ließ eigene Manager bespitzeln

Heute Redaktion
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Der ehemalige Chef der Hypo Alpe Adria Wolfgang Kulterer ließ seinen langjährigen Stellvertreter Günter Striedinger sowie einen früheren Manager der kroatischen Hypo-Tochter zwei Jahre lang überwachen. Kulterer setzte einen kroatischen Ex-Geheimdienstler auf die beiden an.

Der ehemalige Chef der Wolfgang Kulterer ließ seinen langjährigen Stellvertreter Günter Striedinger sowie einen früheren Manager der kroatischen Hypo-Tochter zwei Jahre lang überwachen. Kulterer setzte einen kroatischen Ex-Geheimdienstler auf die beiden an.

Laut "profil" findet sich diese Information im Bericht der "Soko Hypo". Demnach hat Kulterer Ende 2004 den früheren kroatischen Geheimdienstmitarbeiter Josko D. auf die Manager angesetzt, da diesen "unlautere Geschäftspraktiken" und der "Umgang mit zweifelhaften Personen in Kroatien" nachgesagt worden waren. Josko D. sollte daher "Nachforschungen betreiben".

"Ante Horvath"

Im Jänner 2007 legte der Detektiv mit dem Aliasnamen "Ante Horvath" eine Rechnung über 97.405,32 Euro, die aus "taktischen Gründen" zuerst von der kroatischen Tochter der Grazer Wechselseitigen Versicherung bezahlt und erst später von der Hypo refundiert wurde. "Es ging um Nachforschungen zu verschiedenen Personen. Wir haben gesagt, wir machen das für euch, aber zahlen müsst das ihr. Es war klar, dass die Vorgänge so nicht in den Büchern ersichtlich sein sollten", so GraWe-Chef Othmar Ederer.

Was Ante Horvath in diesen zwei Jahren herausfand, wollte Ederer nicht verraten.

Der in Privatkonkurs befindliche ehemalige Bankchef Kulterer sitzt derzeit in Haft, er ist wegen Untreue und Bilanzfälschung zu insgesamt sechseinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden.