Niederösterreich

CBD ein Suchtmittel? EU will es so klassifizieren

Die EU-Kommission will den Wirkstoff CBD als Suchtmittel einstufen. Dies stößt bei SP-Europaabgeordnetem Günther Sidl auf Unverständnis.

Tanja Horaczek
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CBD ist ein Inhaltsstoff, der in unterschiedlichen Hanfarten enthalten ist.
CBD ist ein Inhaltsstoff, der in unterschiedlichen Hanfarten enthalten ist.
(Bild: Pixabay)

Aus für Hanf-Zuckerl, Hanf-Öl und Hanf-Kaugummi? Mit Unverständnis reagiert SPÖ-Europaabgeordneter Günther Sidl aus Petzenkirchen (Melk) auf die Pläne der EU-Kommission, den Wirkstoff CBD (Cannabidiol) als Suchtmittel einzustufen. Für ihn stehe dahinter ein "grundsätzliches Problem der Pharmaindustrie mit der wachsenden Nachfrage von natürlichem CBD."

Sidl nimmt Gesundheitsminister Anschober in die Pflicht

"Es darf nicht sein, dass eine so junge und innovative Branche in ein kriminelles Eck gedrängt wird und große Pharma-Firmen mit synthetisch hergestelltem CBD bevorzugt werden. Gerade in einer so wirtschaftlich schwierigen Situation wie jetzt müssen wir heimische Arbeitsplätze sichern und insbesondere jene unterstützen, die auf regionale und nachhaltige Produkte setzen", betont Sidl und nimmt den österreichischen Gesundheitsminister Anschober in die Pflicht:
"Österreich sollte jetzt nicht auf Zurückhaltung im europäischen Austausch setzen, sondern sich aktiv für die Nutz-Hanf-Produktion einsetzen und den Plänen der EU-Kommission eine eindeutige Absage erteilen.“

SP-Europaabgeordneter Günther Sidl ist gegen die Einstufung.
SP-Europaabgeordneter Günther Sidl ist gegen die Einstufung.
SPÖ

In Österreich werden mittlerweile rund 2.000 Hektar Nutzhanf angebaut und der Bereich beschäftigt mit Produktion, Verarbeitung und Verkauf rund 1.500 Menschen.