Szene

Cesar Millan: Boykott der Wien-Shows gefordert

Heute Redaktion
Teilen

Im Fernsehen tritt Cesar Millan als "Hundeflüsterer" auf, bringt Tiere scheinbar nur mit seiner Energie zu gutem Benehmen und verspricht, jedem Hund und jedem Hundehalter helfen zu können. Doch die kritischen Stimmen gegen den Hundetrainer, Buchautor und Serienstar werden immer lauter - jetzt fordert auch eine Tierschutzorganisation den Boykott der Wien-Shows von Cesar Millan am 12. und 13. September.

von Cesar Millan am 12. und 13. September.

"Millans Trainingsmethoden sind nicht nur völlig veraltet, sondern auch teilweise gewalttätig", sagt Indra Kley, Kampagnenleiterin bei "Vier Pfoten". "Wir rufen daher zu einem Boykott der Show auf". Die Tierschutzorganisation "warnt alle Hundebesitzer ausdrücklich vor den Trainingsmethoden" des "Hundeflüsterers", der in der Wiener Stadthalle zu sehen sein wird.

Anzeichen für einen falschen Umgang mit Hunden gibt es laut "Vier Pfoten" viele: Die Tiere aus dem TV seien verunsichert und hochgradig gestresst sowie unter ungeheurer psychischer Belastung. "Es werden Elektroschockhalsbänder verwendet, die Tiere werden am Halsband gewürgt, bis ihnen die Luft wegbleibt, sie werden getreten. Erwachsene Hunde werden am Nacken gepackt und in die Luft gezerrt, Beschwichtigungssignale werden missachtet", heißt es.

"Methoden verstoßen gegen Tierschutzgesetz"

Zusammenfassend stellt "Vier Pfoten" klar, dass die Methoden nicht nur gegen das österreichische Tierschutzgesetz verstoßen, sondern auch gefährlich sind. "Es gibt zahlreiche Studien, die belegen, dass Gewalt in der Hundeerziehung aggressive Hunde hervorbringt. Millans Trainingsmethoden lösen oft erst Aggression aus und sind nicht, wie oftmals dargestellt wird, die Lösung dafür. Nach Meinung von Fachleuten können sie Hunde in schier tickende Zeitbomben verwandeln", so Kley. Weiterer Kritikpunkt: Hunde seien durch Millans Methoden bereits gestorben.

Auch auf Facebook formierte sich bereits Widerstand gegen Millan. Die Facebook-Gruppe fordert den Stopp der Veranstaltung, über 1.200 Unterstützer haben sich bereits gefunden. Die karten für die Shows kosten zwischen 75 und 145 Euro.