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CETA-Streit: Kanada bricht Gespräche ab

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Das Handelsabkommen der EU mit Kanada steht vor dem Ende: Der französischsprachige Teil Belgiens hat sein Veto am Freitag auch nach stundenlangen Verhandlungen nicht zurückgenommen. Kanada hat die Hoffnung auf einen erfolgreichen Deal begraben.

Kanada reicht es: Handelsministerin Chrystia Freeland gab am Freitag in einem emotionalen Statement das Ende der Verhandlungen über CETA bekannt. Es sei offensichtlich, dass die EU nicht in der Lage sei, ein Abkommen zu schließen.

"Kanada ist enttäuscht, ich persönlich bin sehr enttäuscht", sagte eine nach stundenlangen Verhandlungen sichtlich gezeichnete Freeland im Fernsehen. Sie habe sehr hart gearbeitet, denke aber mittlerweile, eine Einigung sei "unmöglich". "Die einzige gute Sache, die ich anführen kann, ist, dass ich morgen bei meinen drei Kindern sein werde."

Belgische Region schaltet auf stur

Zuvor hatte die Wallonie ihr Veto trotz neuer Kompromissvorschläge nicht zurückgezogen. Der Chef der Regionalregierung, Paul Magnette, hatte das Angebot als "unzureichend" zurückgewiesen. 

Die EU-Kommission geht dennoch nicht vom endgültigen Scheitern CETAs aus. Der Verhandlungsstopp mit der Wallonie müsse nicht zwangsläufig das Ende für den Handelsdeal bedeuten.

Attac Österreich feierte den Abbruch der Verhandlungen als "riesigen Erfolg". "Der Plan der Eliten, CETA im Eiltempo durchzuboxen, ist gescheitert", jubelte man in einer Presseaussendung.