Niederösterreich

Chaos in Schule: "Student entscheidet über Quarantäne"

Eine Mutter ist entsetzt über das Corona-Handling an einer Floridsdorfer Schule: "Die eine Behörde sticht die andere aus, keiner kennt sich aus."

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Symbolbild einer Schule.
Symbolbild einer Schule.
picturedesk.com

Eine Wienerin berichtet über den Corona-Alltag ihrer Teenager-Tochter in einer Schule in Wien-Floridsdorf, schwankt zwischen Ratlosigkeit, Wut und Resignation. "Ein Mitschüler meiner 14-jährigen Tochter war positiv auf Corona getestet worden. Er musste sofort, in einer enormen Stresssituation, alle Namen jener Schüler nennen, mit denen er Kontakt hatte. Natürlich hat er in der Aufregung einen Schüler vergessen. Die Kinder wurden dann in K1 und K2 (siehe Fotoserie; Kategorie 1-Kontaktperson: hohes Risiko, Kategorie 2-Kontaktpersonen: niedriges Risiko) aufgeteilt. Die K1-Kinder blieben zu Hause, der Rest wurde weiter unterrichtet."

Student entscheidet über Quarantäne

"Ich habe dann 1450 angerufen und hatte dabei noch Glück. Denn im Gespräch mit Eltern erfuhr ich, dass diese Hotline hauptsächlich mit teils ignoranten oder unmotivierten Studenten besetzt ist. Ich landete auch bei einem Studenten, meiner war jedoch sehr okay, dadurch habe ich auch den Absonderungsbescheid bekommen (Anm.: 10 Tage Quarantäne egal ob PCR-Test positiv oder negativ)", erzählt die Wienerin.

Bei anderen Eltern wurden nicht einmal die Namen der Kinder aufgenommen. Sie wurden einfach zur nächsten Teststraße (Anm.: Prater, Donauinsel) geschickt. Doch nur aufgenommene Daten landen bei der Behörde, das heißt ein Student entscheidet, ob es in der Folge einen Absonderungsbescheid gibt oder nicht", so die Mutter (Name d. Redaktion bekannt) weiter.

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    Symbolbild einer Schule.
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    Alle Kinder bleiben daheim, oder?

    Laut Mutter war der Direktor der Floridsdorfer Schule war sehr bemüht, aber im Prinzip arm dran. Denn: Zunächst ging ein Brief an alle Eltern raus: "Alle K1-Personen müssen die Quarantäne bis zum 4. Oktober einhalten, auch wenn ein negatives Testergebnis vorliegt. Wenig später wurde dieses Schreiben revidiert, auf einmal hieß es: Wir werden so schnell wie möglich einen Gurgeltest machen, ist dieser negativ, darf das Kind wieder zur Schule."

    Die Wienerin dazu: "Viele Eltern sind total verzweifelt, weil sie sich nicht mehr auskennen. Die Schulbehörde sagt was anderes als die darüberstehende Behörde, Studenten entscheiden über Absonderungsbescheide, es ist zum Weinen oder Lachen - je nach Tagesverfassung."

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