Österreich

Chaos rund um die neue Kindergarten-Gebühr

Chaos, überforderte Gemeinden, verunsicherte Eltern! Seit heute ist die Nachmittagsbetreuung in den Kindergärten nicht mehr gratis.

Heute Redaktion
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Die Kindergarten-Gebühr sorgt in Oberösterreich für Chaos.
Die Kindergarten-Gebühr sorgt in Oberösterreich für Chaos.
Bild: iStock

Seit heute gilt sie, die Gebührenpflicht für die Kindergarten-Betreuung nach 13 Uhr. Drei Prozent des Familieneinkommens müssen die Eltern künftig zahlen, außer es gibt Sonderregelungen wie z.B. in Linz. Doch die scharf kritisierte Gebühr sorgt für viel Wirbel.

Chaos – weil die schwarz-blaue Landesregierung die Gebühr unbedingt schon ab dem 1. Februar haben will, mussten viele Gemeinde die Verordnung überstürzt einführen. Teilweise mussten Sondergemeinderatssitzungen einberufen werden, um die neuen Vorschriften überhaupt rechtzeitig beschließen zu können.

Überforderte Gemeinden – die Gemeinden müssen nun von den Eltern den Nachweis über das Familieneinkommen einfordern. Dazu zählen allerdings auch Beihilfen und andere Einkommen, etwa aus Mieten. Es muss aber dann auch überprüft werden, ob die Angaben stimmen. Die Gebühr für die Betreuung braucht also selbst viel Betreuung.

Verunsicherte Eltern – viele Eltern wissen noch nicht, wieviel sie nun wirklich zahlen müssen. Während etwa Linz schon Info-Zettel ausgeteilt hat, gibt es in Wels noch keinerlei Information (Stand Mittwoch). Zudem ist in vielen Gemeinden noch unklar, ob nicht Nachmittagsgruppen wegfallen, oder ganz gestrichen werden.

Pädagoginnen fürchten um Jobs – In Gemeinden wie Julbach (Bez. Rohrbach), Wolfern (Bez. Steyr-Land) oder Munderfing (Bez. Braunau) wird es ziemlich sicher keine Nachmittagsbetreuung mehr geben. Damit fallen Stunden für die bisher beschäftigten Pädagoginnen weg, viele zittern nun um ihren Job.

"Hätte man die Gebühr erst im September eingeführt, hätte man sich viel Verunsicherung gespart", kritisiert SPÖ-Familiensprecherin Petra Müllner. Eltern und Gemeinden hätten dann mehr Zeit gehabt zu reagieren.

Sie befürchtet, dass es noch bis in den März hinein Probleme geben wird. "Viele Eltern wissen derzeit gar nicht, wie sie die Betreuung ihrer Kinder managen werden", so Müllner.

(gs)