Österreich

Chaos um Eisenbahnbrücke

Heute Redaktion
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Zwar läuft derzeit eine Not-Sanierung der zentralen Linzer Verkehrsader, doch die Zukunft des Donauübergangs ist ungewiss: Die ÖBB haben keine Pläne für die Zeit nach 2012, Denkmalschützer wollen den Stahlbau erhalten. Leidtragende sind 16.000 Brückennutzer täglich, die mit einer monatelangen Sperre rechnen müssen.

Auf die Frage, wie es mit der maroden Brücke weitergeht, erhält man derzeit von ÖBB-Sprecher Mario Brunnmayr nur eine Standard-Floskel: Das ist Gegenstand der laufenden Gespräche. Hinter den Kulissen brodelt es aber:

Die ÖBB haben kein Interesse mehr an der Brücke. Denn: Sie dient derzeit zwar noch als Donauübergang für die Mühlkreisbahn, die am Hauptbahnhof gewartet wird.

Doch: Ist die unrentable Strecke endlich Geschichte, wird die Brücke auch nicht mehr gebraucht. ÖBB-Infrastrukturchef Andreas Matthä hat eine Schließung bereits öffentlich thematisiert.

Teure Sanierung bringt Verkehrskollaps in Linz

Nun verzögert auch der Denkmalschutz eine schnelle Lösung. Wie Heute erfuhr, verteidigt das noch ausstehende Gutachten den Schutz der Brücke und beschäftigt sich bereits mit einer aufwändigen Sanierung sowie weiteren Nutzungsmöglichkeiten.

Was eine Restaurierung kostet, ist nicht unser Thema, rechtfertigt sich Denkmalschutz-Experte Richard Wittasek-Dieckmann. Die Folgen einer Sanierung: monatelange Brückensperre, Verkehrskollaps.

Während die Stadt Linz im Gemeinderat planerisch alles für eine Ersatzlösung vorbereitet, herrscht auf Landesebene Funkstille. Weder Regierung noch Parteien greifen derzeit die heißen Eisen Brücke und Bahn an.

Jürgen Tröbinger